Am 1. August 2018 eröffnet im niedersächsischen Gifhorn mit 42’000 Einwohner bundesweit die erste christlich-muslimische Kita „Abrahams Kinder“. Die Einweihungsfeier findet am 26. Juli statt, berichtet die Wolfsburger Allgemeine Zeitung (WAZ) vom 13. Juli. Träger des Kindergartens sind die DITIB-Moscheegemeinde in Gifhorn, die katholische St. Altfrid-Gemeinde und die evangelische Dachstiftung Diakonie mit ihrer Gesellschaft „Stephansstift Kindertagesstätten und Familienzentren“ (SKF).
Die Einrichtung startet mit einer ersten altersübergreifenden Gruppe, in der die Kinder zwischen dem ersten und sechsten Lebensjahr betreut werden. Diese geplante Gruppe mit 18 Plätzen ist bereits voll besetzt. Sechs Kandidaten stehen zudem auf der Warteliste. Die neue Kita werde laut Martin Wrasmann, Vorsitzende des Trägerkomitees, „keine Bibel-Koran-Schule, sondern ein Ort der Achtsamkeit“. Dazu gehöre auch der Plan, eine starke Elternarbeit zu etablieren, um auch unter Erwachsenen den Austausch zu fördern. Wrasmann, erklärte, muslimische Eltern hätten grundsätzlich keine Vorbehalte gegenüber vorhandenen Kindertagesstätten. Viele wünschte sich aber doch eine religiöse Sensibilität für Riten und Inhalte der Religion. „Das ist in der neuen Einrichtung durch das Konzept der positiven Toleranz gegeben“, so Wrasmann. „Wir möchten zur Begegnung der beiden Kulturen beitragen“, sagt der 63-Jährige weiter.
Ein Blick auf den Speiseplan lässt jedoch Zweifel an der gegenseitigen Toleranz aufkommen. Denn das Essen in der Einrichtung soll halal-zertifiziert sein, was faktisch einschränkt und viele deutsche Gerichte unmöglich macht. Eine Begegnung der Kulturen?