Nach offiziellen Angaben der Bayrischen Behörden vom 25. Juli 2016 hatte der syrische Selbstmordattentäter von Ansbach islamistische Motive. Laut Bundesanwaltschaft besteht der Verdacht einer Mitgliedschaft des Täters in der Terror-Organisation Islamischer Staat. Über seine angeblichen psychischen Probleme besteht noch Unklarheit. Diese könnten auch nur vorgetäuscht worden sein, um eine Abschiebung zu verhindern.
Am Abend des 24. Juli hat ein 27-jähriger Syrer aus Aleppo bei einem Selbstmordanschlag beim Eingang zu einem Festivalgelende im Fränkischen Ansbach 15 Personen verletzt, vier von ihnen schwer. Der Asylantrag des Täters war im Dezember 2014 abgelehnt worden. Die Behörden wollten den Mann daraufhin nicht nach Bulgarien abschieben, wo er schon zuvor registriert gewesen war. Genau zum geplanten Abschiebungszeitpunkt machte der Mann allerdings psychische Probleme geltend und wurde deswegen auch behandelt. Bisher unklar ist, ob der Mann wirklich aus Angst vor der Abschiebung krank wurde – oder die Probleme nur vorgab. Jedenfalls erhielt er ab Februar 2015 eine Duldung und konnte also legal in Deutschland bleiben. Erst elf Tage vor dem Bombenanschlag bekam er erneut einen Ausreisebefehl. Darin wurde ihm eine endgültige Abschiebung innert dreissig Tagen angedroht.
Wie der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) gestern bekannt gab, habe die Polizei in der Nacht nach dem Anschlag eine Durchsuchung in der Unterkunft des Attentäters durchgeführt. Dabei seien zwei Handys gefunden worden, dazu mehrere Sim-Karten und ein Laptop. Darauf befänden sich Gewaltvideos mit islamistischer Ausrichtung und salafistische Inhalte. „In der Summe deuten alle bislang aufgefundenen Inhalte und die Materialien darauf hin, dass dieser Anschlag einen islamistischen Hintergrund haben könnte“, sagte Herrmann bei einer Pressekonferenz in Nürnberg. Unter anderem wurde auf dem Handy des Mannes eine auf Arabisch gesprochene Videobotschaft gefunden, in der er einen „Racheakt“ gegen Deutsche ankündigt – und zwar dafür, dass diese Muslime umbrächten. Nach einer ersten Übersetzung sagt der Attentäter von Ansbach, er handle im Namen Allahs. Ausserdem habe der Mann sich auf IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi bezogen.