In Nizza hat ein Islamist am 29. Oktober 2020 in der Basilika Notre-Dame drei Menschen mit einem Messer getötet. Er soll dabei „Allahu akbar“ („Allah ist gross“) gerufen und zweien seiner Opfer den Kopf abgeschnitten haben – klare Kennzeichen islamistisch motivierter Brutalität. Wie fallen die Reaktionen namhafter Politiker darauf aus?
Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte dazu: „Ich bin tief erschüttert über die grausamen Morde in einer Kirche in Nizza. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Ermordeten und bei den Verletzten. Der französischen Nation gilt in diesen schweren Stunden Deutschlands Solidarität.“ Kein Wort vom Islam. Ähnlich der österreichische Innenminister Karl Nehammer auf Twitter: „Wir stellen uns klar gegen alle Formen von Extremismus und Terrorismus“.
Auch Kirchenvertreter erweisen sich des Anschlagsmotivs als Leisetreter. So der deutsche EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strom. „Der feige Anschlag in einer Kirche trifft alle Religionen ins Mark, die sich für ein friedliches Zusammenleben einsetzen.“ Auch der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Reinhardt Schink, sowie Vorsitzende der Allianz, Präses Ekkehart Vetter, sprachen auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea von einem „feigen Anschlag“ (An dieser Stelle sei die Frage erlaubt, ob es eigentlich auch mutige Anschläge gibt?) und umschrieben die unverkennbare Handschrift der Bluttat in detektivischer Zurückhaltung als „Indizien“, die „für einen islamistischen Anschlag“ sprechen.
Deutliche Worte hingegen findet Christian Estrosi, Bürgermeister von Nizza. Man müsse dem „Islamofaschismus“ den Kampf ansagen. Doch die allermeisten Politiker und Kirchenvertreter scheinen weiterhin auf Kuschelkurs mit Islamisten zu sein. Die Muslimin und Mitbegründerin der liberalen Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin, Seyran Ateş, ist darüber entsetzt. Laut Ateş realisierten die (Kirchen-)Politiker nicht, „dass wir in Deutschland nicht weit entfernt sind von dem, was in Frankreich gerade passiert“. Ihr Appell: „Hört endlich auf zuzudecken, wacht auf! Wir leben alle gerade in einer grossen Gefahr.“