Mit der Dokumentationssendung über die systematische Abtreibung von Mädchen hat SRF Doku ein weitgehend tabuisiertes Thema zur Sprache gebracht. Der Dokumentarfilm, der am 17. Januar 2019 gezeigt wurde, präsentiert Zusammenhänge und Fakten, die bislang kaum im Fokus der Öffentlichkeit standen: Rund 60 Prozent der UN-Hilfsgelder fliessen in Programme, welche in sogenannten Entwicklungsländern die Geburtenregelung einführen und das Recht auf Abtreibung durchsetzen sollen. Kooperieren Staaten nicht, wird ihnen teilweise mit der Streichung von Entwicklungshilfe gedroht.
Hier muss die Frage gestellt werden, ob man tatsächlich nichts aus der Geschichte gelernt hat. In China und Indien „blüht“ der Menschenhandel. Aufgrund der Ein-Kind-Politik und der willkürlichen Tötung von Mädchen vor oder nach der Geburt herrscht ein akuter Frauenmangel – was dazu führt, dass Frauen zu horrenden Preisen in den Nachbarländern „eingekauft“ und an den Meistbietenden verheiratet werden. Wurde die Abtreibung von Mädchen während Jahren banalisiert und propagiert, wird sie in manchen asiatischen Staaten heute geächtet und teilweise bestraft, weil diese „Frauen-Nachschub“ brauchen, um zu überleben.
„Aussortiert – Asiens unerwünschte Töchter“ – ein wertvoller Beitrag zu einer Diskussion, die dringend geführt werden muss. Die Sendung kann nachgeschaut werden unter: www.srf.ch