Seit 2018 dürfen nur noch staatlich anerkannte Kirchen in ihren Buchläden Bibeln verkaufen. Dies brachte gleich mehrere christliche Geschäftsleute auf die Idee, Audio-Bibeln im Internet anzubieten. Das internationale Hilfswerk „Open Doors“ berichtet in einem Artikel vom 25. Januar 2021 von einem dieser Unternehmer. Lai Jingqiang konnte zehntausende solcher Audio-Bibel-Player verkaufen. Als Folge davon musste er am 7. Dezember 2020 vor einem Gericht in der Nähe von Hongkong antreten. Open Doors schreibt, dass ihm vorgeworfen wurde, die Bibel durch einen nicht vom Staat kontrollierten Kanal zugänglich gemacht zu haben. Erfahrungsgemäss bedeutet dies zwischen 18 Monaten und fünf Jahre Gefängnis wegen „illegalen Geschäftsbetriebs“.
Dass sich China schon seit längerer Zeit mit der Bibel und dem Christentum an sich schwertut, ist nichts Neues. In dem kommunistischen Land muss alles staatlich kontrolliert sein. Zwischenzeitlich wurden auch neue Gesetze erlassen, welche die Regierung dazu befugen, christliche Botschaften abzuwägen und ggf. zu verändern. China befindet sich auf dem Weltverfolgungsindex, den Open Doors jährlich herausgibt, aktuell auf Platz 17. 2019 war das Land noch auf Platz 27.