Durch die Corona-Massnahmen hat sich das Problem der Spielsucht deutlich verschärft. Grund ist der Umstieg von Spielenden auf Online- Angebote wegen des Lockdowns oder wegen geschlossener Spielstätten. Online-Glücksspiele seien jedoch noch problematischer als physische Spielstätten, so eine Analyse von GREA (Groupement romand d’Etudes des addictions) und „Sucht Schweiz“: Die Angebote sind permanent verfügbar, der Bezug zum realen Geld geht verloren und eine soziale Kontrolle fehlt. Betroffen seien besonders jüngere Personen, Menschen mit niedrigem Einkommen oder tieferem Bildungsabschluss, so „Sucht Schweiz“ in einer Medienmitteilung vom 26. Oktober 2020.
In der Schweiz weisen rund 192‘000 Personen ein problematisches Spielverhalten auf. Obwohl sie nur zehn Prozent aller Spielenden ausmachen, generieren sie die Hälfte der gesamten Spieleinsätze. Bei den Betroffenen sind die Folgen meist verheerend, in finanzieller sowie gesundheitlicher und sozialer Hinsicht. 16 Deutschschweizer Kantone und das Fürstentum Liechtenstein haben deshalb eine Sensibilisierungskampagne lanciert. Die Botschaft lautet: „Glücksspiele können abhängig machen. Auch online.“