Die nationale Meldestelle gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung ACT212 meldet im Newsletter vom Mai 2018 weitere Fälle zu Schweizer Opfern von sogenannten „Loverboys“. Das Phänomen „Loverboy“, eine neue Form der Zuhälterei, war erstmals im Februar 2018 in den grossen Schweizer Medien thematisiert worden.
ACT212 informiert am 21. September 2018 bei der Konferenz „Loverboy – ein kurioser Name für ein brutales Geschäft“ ausführlich darüber, wie diese Zuhälter, die oft selbst noch Teenager sind, die minderjährigen Mädchen erst einmal die grosse Liebe vorgaukeln. Meist läuft dies über sogenannte Chatrooms in den sozialen Medien: „Erst schläft der Loverboy mit dem Mädchen, macht es dann systematisch von sich abhängig und sondert es zunehmend von Freunden und Familie ab. Ist diese Abhängigkeit erst einmal erreicht, kann der Zuhälter vom Mädchen fast alles verlangen.“ Weiter schreibt ACT212, dass dazu auch „Sex mit ‚Freunden‘, die eigentlich bezahlende Freier sind, Pornofilme herstellen und vieles mehr“ gehöre.
Dass nicht nur ausländische, sondern auch Schweizer Mädchen betroffen sind, zeigen die Meldungen, die über die nationale Meldestelle eingehen. Die Tagung möchte die Mechanismen des „Loverboy-Systems“ beleuchten, die psychologische Abhängigkeit der Betroffenen verstehen helfen und verdeutlichen, wie man am wirksamsten helfen kann. Weitere Infos unter: www.act212.ch