Sommerliche Temperaturen und Davidstern: Ca. 800 Personen fanden sich am 14. April 2024 auf dem Bundesplatz in Bern ein. Die Israel-Werke Schweiz hatten dazu eingeladen, an diesem Sonntag Solidarität zu Israel zu bekunden und für den Schutz der Juden in aller Welt zu beten. Die israelische Botschafterin musste ihre geplante Ansprache aus Sicherheitsgründen kurzfristig absagen.
Ein Bericht von Regula Lehmann
Mit Erfolg hat Israel am Sonntag, dem 14. April 2024 mit Hilfe seiner Alliierten einen massiven Angriff von Seiten des Iran pariert. Die Attacke des Iran bekräftigte für mich als Kundgebungsteilnehmerin die Dringlichkeit, für das Existenzrecht des jüdischen Staates und der jüdischen Bevölkerung in der Schweiz und weltweit einzustehen.
Das Massaker vom 7. Oktober 2023 hat tiefe Wunden geschlagen. Ddie Tatsache, dass viele israelische Geiseln sich noch immer in der Gewalt der Hamas befinden, stellt eine zusätzliche Traumatisierung dar. Doch statt Mitgefühl und Solidarität sehen sich Israel und die jüdische Bevölkerung in unseren westlichen Ländern einer massiven Welle von Anklagen und Antisemitismus ausgesetzt. (Zukunft CH veröffentlichte dazu unter dem Titel „Israel, der Judenhass und das Schweigen der Welt“ ein Interview mit Nahost-Kenner Daniel Leon.) Entsprechend herzlich war denn auch das Grusswort, das Ifat Refesh, israelische Botschafterin in der Schweiz, schriftlich an die Kundgebungsteilnehmer richtete. „Wir brauchen Freunde wie euch“, schrieb Refesh, die seit 2021 in der Schweiz die Interessen des Staates Israels vertritt.
Rabbiner und Zürcher GLP-Politiker warnen vor Antisemitismus
Rabbiner Elimelech Marelus aus Bern dankte den Anwesenden für ihre Solidarität mit dem jüdischen Volk. Gleichzeitig rief Marelus dazu auf, Antisemitismus entschieden zu bekämpfen. Dass am 2. März 2024 in Zürich ein jüdischer Mann durch einen antisemitisch indoktrinierten Teenager mit einem Messer schwer verletzt wurde, mache betroffen. Auch der Zürcher GLP-Politiker Ronny Siev fand klare Worte und rief Bundesrat und Parlament dazu auf, die Hamas und ihre Vasallen umgehend zu verbieten. Auch Zukunft CH plädiert bereits seit Jahren dafür, zuletzt in einem Offenen Brief an den Nationalrat.
Siev verurteilte aufs Schärfste, dass die Schweiz nach wie vor die UNRWA unterstützt. Dies, obwohl seit langem bekannt ist, dass an deren Schulen Kinder antisemitisch indoktriniert werden. GLP-Politiker Siev entstammt einer jüdischen Familie und ist in der Stadt Zürich als Gemeinderat (Sozialdepartement) tätig. Zudem arbeitet er für den jüdischen Nationalfonds (KKL-JNF), der sich unter anderem durch Aufforstung und Bildungsprojekte für den Aufbau und die Stärkung des Staates Israels einsetzt.
Gebet und klare Stellungnahmen gefragt
Christina Bumbacher-Berli, Präsidentin der Israelwerke Schweiz, wies in ihrer Moderation auf die Wichtigkeit der persönlichen, politischen und geistlichen Unterstützung Israels hin. Nach jeder Ansprache wurde in kleinen Gruppen für die genannten Anliegen gebetet, im Besonderen für die Geiseln und ihre Angehörigen, für den Schutz von Israels Armee und Regierung und für die Botschafterin Israels und ihr Team. Mehrmals zitiert wurde dabei Psalm 121, Vers 4 „Ja, der Beschützer Israels schläft und schlummert nicht.“ Bundeshausbeterin Annette Walter setzt sich in Gesprächen mit Parlamentariern dafür ein, dass die Schweiz ihr antiisraelisches Verhalten bei UNO-Abstimmungen einstellt. Medienschaffender Hanspeter Büchi wies auf die oft manipulative antiisraelische Berichterstattung führender Schweizer Medien hin, welche seiner Einschätzung nach eine der Quellen des zunehmenden Hasses gegen Israel darstellen.
Kollekte für „adoptierten“ Kibbuz
Die Kollekte des Anlasses geht an den Kibbuz „Nir Am“ bei Sderot. Die Israel-Werke Schweiz haben diesen Kibbuz „adoptiert“, um spezifisch diese Gemeinschaft und sein Schulsystem mit Lehrkräften für Traumabewältigung wieder aufzubauen. Als Abschluss der Veranstaltung bedankte Christine Bumbacher-Berli sich herzlich bei allen, die gekommen waren und, so Bumbachers Worte, „Teil von Israels Unterstützung und Wiederherstellung sind.“