Wo die Bibel gelesen wird, ändert sich sehr vieles – bis hinein in Wirtschaft und Politik. Seit 2017 bietet der Aargauer Pfarrer Hans Trüb einen WhatsApp-Glaubenskurs an, um Menschen mit der Bibel vertraut zu machen.
Begonnen hat Hans Trüb, der als Geschichtslehrer und Pfarrer der Evangelischen Gemeinde Wynental tätig ist, im September 2017. Zuerst startete er den Kurs mit 40 Personen aus der eigenen Gemeinde. „In dieser Zeit sind die 250 kurzen Lektionen entstanden, die den Kursteilnehmern während eines Jahres von Montag bis Freitag per WhatsApp zugeschickt werden“, erklärt Trüb auf Anfrage von Zukunft CH. Letztes Jahr fand der Kurs dann mit Teilnehmern aus dem ganzen deutschsprachigen Raum statt, die via Homepage oder Inserate auf das Angebot aufmerksam geworden waren. Im August beginnt die dritte Ausgabe. Parallel dazu gäbe es verschiedene Gemeinden, die daran interessiert seien, den Kurs selbständig im eigenen Umfeld durchzuführen, so Trüb.
Und wie steht es um das Interesse? „Zu meiner Freude sind in diesem Jahr dank verschiedenen Inseraten einen Monat vor Anmeldeschluss bereits 45 Anmeldungen eingegangen,“ berichtet der Pfarrer. Mit seinem Angebot will er auf unkomplizierte Art und Weise all jene Menschen erreichen, „die den christlichen Glauben näher kennenlernen möchten, die selber aber keine Möglichkeit haben, einen Glaubenskurs, eine Bibelschule oder gar eine theologische Hochschule zu besuchen.“
Im August 2019 ist auch der Start der griechischen Version des Kurses vorgesehen. Eine serbische Fassung existiert bereits, eine englische ist in Vorbereitung. Die Teilnehmer kämen, wie Trüb erzählt, aus allen Altersschichten, doch scheine bei jungen Erwachsenen ein besonderes Interesse vorhanden zu sein. Diesen Rückschluss zieht der Pfarrer aus den WhatsApp-Profilbildern. Denn die Anmeldung zum Kurs erfolgt ohne Altersangabe.
Auf den gesellschaftlichen Kontext angesprochen, meint Trüb: „Zweifellos haben die Kenntnisse um den Inhalt der Bibel in den letzten Jahrzehnten im Abendland abgenommen.“ Im Geschichtsunterricht beobachte er, dass nur noch einzelne Schüler wüssten, was an Weihnachten oder Ostern gefeiert werde. Und das ist nicht ohne Relevanz: „Damit wir für christliche Werte einstehen können, müssen wir sie kennen und verstehen.“ Auch dieses Anliegen ist für Pfarrer Trüb in den letzten Jahren ganz wichtig geworden.
Das Zentrum des christlichen Glaubens sieht der Initiator der WhatsApp-Kurse allerdings in der Begegnung mit einer Person: Jesus Christus, den die Bibel als Erlöser der Menschen vorstellt. „Die Geschichte lehrt uns, dass dort, wo die Bibel gelesen wird, sehr vieles verändert wird. Das beginnt beim eigenen Herzen und zieht von dort weitreichende Kreise – bis hinein in Wirtschaft und Politik.“ Gottes Wort lehre uns, von uns selbst wegzuschauen und eröffne uns den Blick für unsere Mitmenschen, ist Trüb überzeugt. „Darum verändert sich unser Miteinander zum Guten, sobald Christen ihren Glauben kennen und leben.“
Weitere Infos zum Kurs unter: www.bibelkurs.online