Medienarbeit in der heutigen Zeit gestaltet sich massiv anders als noch vor einigen Jahren. Giuseppe Gracia kann davon ein Lied singen: Er war zehn Jahre Bischofssprecher in Chur und gehörte zu den engen Vertrauten von Bischof Vitus Huonder. Nachdem in Chur nun bald der neue Bischof Joseph Maria Bonnemain sein Amt antritt, sind beide Seiten der Meinung, dass dieser Neuanfang im Bistum auch für die Medien ein neues Gesicht brauche.

Gracia hat in seiner Medienarbeit mit Höhen und Tiefen des Bistums zu tun gehabt. Medialer Dauerbeschuss war dabei keine Seltenheit. Zudem sei laut Gracia die Medienarbeit schneller geworden, habe sich verändert durch die Digitalisierung in den vergangenen Jahren. Allzeit zur Verfügung stehen zu müssen, sorgte nicht nur beim Mediensprecher für Unruhe. Diese Unruhe und knappe Abgabezeiten für Texte spüre er auch bei Journalisten, die heute unter grossem Druck stehen würden, erklärt er im ZT-Talk vom 11. März 2021. „Die Geschwindigkeit übernimmt den Zug‟, betont der Kommunikationsfachmann.

Nach Tipps für Krisenzeiten gefragt, bezieht der zweifache Familienvater klar Stellung. Kommunikation in einer Krise müsse einfach sein und klare Botschaften enthalten. Immer bei der Wahrheit und souverän auch in der Kritik zu bleiben seien weitere Eckpfeiler guter Kommunikation. Zudem solle man sich klar machen, dass Medienberichte aus Ausnahmen bestünden. Meistens seien es negative Dinge, über die berichtet werde, aber es gebe auch positive Ausnahmen. Und dies anzustreben sei ja ein Ziel von PR.

Wie es nun mit dem Medienfachmann, Schriftsteller und Publizist weitergeht, ist noch offen. Erstmal müsse er durchschnaufen, meint Gracia, denn dazu habe er in den letzten zehn Jahre wenig Zeit gehabt. Angebote zum Schreiben gab es bereits, so hat er jüngst in der Weltwoche über James Bond geschrieben. Man darf gespannt sein, was als nächstes folgt.

Der ZT-Talk ist per Video verfügbar unter: www.youtube.com