Nachdem der Gendertag in Stäfa aufgrund von massiver Kritik abgesagt wurde, formierte sich auch gegen die Zürcher „Drag Queen Story Hours“ für drei- bis achtjährige Kinder Widerstand. Filmemacherin Nicole Hammer von HOCH2.tv versuchte sich mit Mikrophon und Kamera selbst ein Bild zu machen.

Ein Kommentar von Regula Lehmann

„Drag Story Time“-Lesungen sollen Kinder in ihrer Meinungsbildung unterstützen. So lautet zumindest die offizielle Darstellung der Pestalozzi-Bibliothek in Oerlikon. Es gehe darum, dass Kinder verschiedene Geschlechteridentitäten und Rollenvorbilder sehen und verstehen können. Doch so harmlos, wie die Veranstaltung von den Organisatoren dargestellt wird, ist sie nicht. Filmemacherin Nicole Hammer von H2 besuchte den im Vorfeld kontrovers diskutierten Anlass mit der Kamera. Sie erhielt jedoch – wie viele andere verwunderte Besucher – keinen Zugang zur Pestalozzi-Bibliothek. Es sei voll, wurde erklärt. Ebenfalls unmöglich war es, mit den zahlreich erschienen Fans der Drag Story Hour ins Gespräch zu kommen. Sie sei nicht relevant, wurde Nicole Hammer erklärt.

Auf Märchenstunden folgen Pubertätsblocker

Mehr Erfolg hatte die Filmemacherin bei den Besuchern, die Drag Story Hours kritisch gegenüberstehen. Im Video, das HOCH2.tv am 25. Mai 2023 unter dem Titel „LGBTQ-Agenda, Indoktrination unserer Jüngsten“ online stellte, findet ein Mitglied der US-Amerikanischen Vereinigung „Gays Against Groomers“ deutliche Worte, wenn es erklärt: „Es fängt mit Märchenstunde an und hört dann damit auf, dass man die Kinder dazu bringt, schon im frühen Teenageralter Pubertätsblocker einzunehmen, den Mädchen dann irgendwann im Teenagealter Mädchen die Brüste wegnimmt usw.“

Er hege keine Vorurteile, so der Mann, der sich als „farbenblind“ (colorblind) bezeichnet, er sei selbst seit 40 Jahren schwul. Heute arbeite er mit ‚Gays Against Groomersʻ in den USA zusammen, um diese kindesschädigenden Entwicklungen zu bekämpfen. Auch in den USA habe es mit Märchenstunden von Drag Queens angefangen. Dinge würden vermischt, es stecke eine Agenda dahinter.

„Toleranzfördernd ist das nicht“

„Man sollte Kinder nicht frühsexualisieren“, findet der Mann und fragt: „Wenn du auf deine eigene Kindheit zurückgehst: Haben wir das gebraucht? Haben wir danach gefragt?“ Drag Shows sind aus seiner Sicht Erwachsenen-Unterhaltungsshows, die sehr explizit auf Sexuelles ausgerichtet sind. „Viel Inhaltliches ist unter der Gürtellinie. In den USA wurde sehr schnell klar, dass sich sehr viele pädophile Männer darunter befinden, die es explizit ausnützen können, was da läuft.“

Toleranzfördernd sei das nicht, ist der Mann überzeugt, man sehe anhand der Entwicklungen in den USA, dass der Hass gegen die LGBTQ-Gemeinschaft durch solch extreme Anlässe angeheizt werde. „Ältere Menschen, ältere Schwulenpaare schämen sich für das, was läuft. Drags, die ich kenne, schämen sich, Transmenschen schämen sich“, so der Mann, der sich weder zur LGBTQ zählen, noch sich mit der Regenbogenflagge solidarisieren mag.

Sexualisierend und nicht kindgerecht

Persönlich kann ich diese Einschätzung nur teilen. Wer sich die Bilder von Drag Story Time-Lesungen anschaut, erkennt auch ohne Hintergrundwissen, dass sich hier Männer und Frauen in aufreizender Kleidung und mit erotisch aufgeladener Gestik präsentieren. Nichts davon gehört zu den Interessen oder zur Erlebniswelt von drei- bis achtjährigen Kindern. Was Kindern in solchen Shows gezeigt wird, ist aus meiner Sicht unsensibel und überfordernd. Erwachsene dringen mit ihren schrillen Outfits und ihren sexualisierten Vorstellungen in die innere Welt von Kindern ein und „beantworten“ Fragen, die Kinder von sich aus weder haben noch stellen. Natürlich bringt man Kinder dazu, solche Anlässe „gut“ oder „schön“ zu finden. Kinder sind beeinflussbar und loyal, sie möchten es ihren Bezugspersonen recht machen und dazugehören.

Einführung in die grosse, queere Familie

Wer Recherchen zu den Hintergründen und Zielen der Drag Queen Story Hours betreibt, sieht die Aussagen des Mannes von „Gays Against Grooming“ ebenfalls bestätigt. Auf dem renommierten Verlagsportal „Taylor & Francis Online“ findet sich u.a. die Publikation eines Erziehungswissenschaftlers und einer Drag Queen mit dem Titel: „Drag Pädagogik: Das spielerische Einüben queerer Fantasien in der frühkindlichen Bildung“. Drag Queen Story Hours (DQSH) verfolgen laut den Autoren das Ziel, die queere Pädagogik tief in den Erziehungseinrichtungen für Kinder zu verankern: „Drag-Performer haben sich ihren Weg aus den schummrigen Bars der Schwulenviertel in die Neonlichter der Bibliotheken und Klassenzimmer gebahnt.“ DQSH würden als „Vorbereitende Einführung in alternative Verwandtschaftsmodi“ genutzt. Mit „Familie“ sei dabei die „grosse queere Familie“ gemeint, in die bereits Kleinkinder eingeführt werden sollen. Das Wort „familienfreundlich“ werde im Sinne von „Familie als queeren Code der alten Schule, um andere Queer-Menschen auf der Strasse zu identifizieren und sich mit ihnen zu verbinden“ verwendet.

Nähe und Vertrauen als Taktik

Die „Deutsche Aktion für Ehe & Familie“ weist in einem Artikel darauf hin, dass Drag Queens und Drag Kings in ihren Lesungen bewusst einsetzen, worauf kleine Kinder anspringen und was Vertrauen und Nähe herstellt: sich verkleiden, in Fantasiewelten eintauchen – und nebenbei den bunten Paradiesvogel, der so lustig singt und tanzt, tief ins Kinderherz schliessen. Neben der politischen Agenda ist die emotionale Nähe zu den Kleinen eine wesentliche Motivation mancher Perücke tragenden Männer: „Viele Drag Queens sagen, dass sie durch die Lesungen Beziehungen zu jungen Menschen aufbauen können, die sonst nicht möglich wären“, zitiert „Demo für alle“ die Autoren von „Drag Pädagogik“.

Wurzeln statt Verunsicherung

Zu hoffen ist, dass der Widerstand gegen die ideologisch motivierte Destabilisierung von Kindern weiter zunimmt. Kinder haben ein Anrecht auf eine möglichst unbeschwerte Kindheit und auf Erwachsene, die sie vor Überforderung, Verstörung und übergriffiger Indoktrination schützen. Kinder brauchen Heimat, einen sicheren Hafen, von dem aus sie ihre eigene Welt erkunden können. Wird ihnen dies ermöglicht, reifen sie zu neugierigen und lebenstauglichen Erwachsenen heran, die fähig sind, sich mit unterschiedlichsten Lebensentwürfen auseinanderzusetzen und eine eigenständige Wahl zu treffen.

 

Um Kinder vor Beeinflussung durch Transgender-Aktivisten zu schützen, sensibilisiert Zukunft CH die Schweizer Bevölkerung, Ärzte und Politiker mit einem sechsseitigen Infobulletin. Weiter hat die Stiftung eine Protestkarten-Aktion lanciert, die verlangt, dass geschlechtsverändernde Eingriffe an Minderjährigen in der Schweiz verboten werden. Infobulletin sowie Protestkarten können unter 052 268 65 00 oder via Kontaktformular bestellt werden.