Der Mode-Discounter Primark verkauft nun auch BHs für Kinder. Die Linie „Mein erster BH“ ist für Mädchen ab sieben Jahren gedacht. Eltern sind entsetzt.
Von Christiane Jurczik
Ein neues Produkt des Mode-Discounters Primark sorgt in Grossbritannien für Diskussionen im Netz. Verkauft werden gepolsterte BHs für sieben- bis 13-Jährige, wie der Evening Standard berichtet – und die Eltern gehen auf die Barrikaden. Viele zeigten sich schockiert über die Sexualisierung von Kindern durch Primark. „Ich bin entsetzt, dass Primark gepolsterte BHs für Sieben- bis 13-Jährige verkauft“, schreibt eine Twitter-Nutzerin und postete ein Bild des Produkts. An dem rot gepunkteten Artikel hängt das Schildchen „My first bra“ (Mein erster BH).
Dies ist eine weitere Massnahme der Mode- und Werbebranche, die Kinder zu sexualisieren. Auf diese Weise werden der Geschmack und die Konsumpräferenzen der Kinder – die die impliziten Werbebotschaften noch nicht erfassen können – schon sehr früh geprägt und auf den späteren Konsum sexualisierter Waren wie auf ein sexualisiertes Sozialverhalten getrimmt.
Primark versuchte, seine Werbemassnahme herzunter zu spielen: Die Behauptung sei „einfach falsch“, sagte ein Sprecher der Modekette dem „Evening Standard“. „Wir möchten klarstellen, dass die BHs formend sind und nicht gepolstert.“ Der BH sei zur „Unterstützung“ gedacht, eine „Verstärkung gibt es nicht“.
Ob nun gepolstert oder nicht: Der BH für (extrem) junge Mädchen ruft berechtigtes Entsetzen hervor, vor allem bei Eltern. Diese Art von Kleidungsstück ist für ein Kind zu sexualisiert. Wer braucht mit sieben Jahren einen BH? Und: Wer kauft diesen? Mädchen in dem Alter sind viel zu jung, um überhaupt einen BH tragen zu müssen! „Lasst Kinder doch bitte Kinder sein“, lautet das Resümee.
Bereits 2010 wurde Primark vorgeworfen, Kinder zu sexualisieren. Damals verkaufte das Unternehmen gepolsterte Bikinis für Kinder. Da Siebenjährige meist nicht über ein eigenes Einkommen verfügen sind die Eltern dafür verantwortlich, ob diese Art von „Unterwäsche“ zukünftig in dem Kleiderschrank ihrer Kinder hängt.
Quelle: Kultur und Medien Online