Am Nachmittag des 22. Januar 2012 fand in Paris mit grossem Erfolg der neunte Marsch für das Leben statt, organisiert von 15 Verbänden, die sich im Kampf gegen die Abtreibung engagieren. Sie zogen durch die Strassen der Stadt und forderten mit ihrem Anliegen drei Monate vor den Präsidentenwahlen die politischen Volksvertreter heraus. Die Teilnehmer (6‘850 gemäss der Polizei, 30‘000 gemäss den Organisatoren) fanden sich gegen 14.30 Uhr auf der Place de la République ein und marschierten dann in einem mehr als zweistündigen Zug, begleitet von Musikbands, Ballonen, Spruchbändern und Slogans, entlang der grossen Boulevards bis zum Place de l’Opéra.
Gleich hinter den Verantwortlichen der 15 Verbände marschierte eine Gruppe von Kindern, die den Zug eröffneten. Sie trugen ein Spruchband, das die Regierung zum Respekt vor dem Leben aufforderte. Sechs Lieferwagen mit grossen Lautsprechern brachten Rhythmus in den Zug und hielten an verschiedenen Orten, was den Marschierenden ermöglichte, zusammenzubleiben und dem Speaker zu folgen, der die Leute animierte. Am Ende des Zuges folgten Priester, Ordensschwestern und Marschierende, die beteten und religiöse Gesänge anstimmten.
Unter den Demonstranten sah man, nebst vielen Jungen, Kindern und Familien auch zahlreiche Geistliche, darunter auch einige Bischöfe, u.a. Mons. Aillet, Bischof von Bayonne. Mit dabei waren auch einige ausländische Delegationen aus Belgien, Rumänien, Südafrika, Deutschland, Holland und Italien. Die italienische Organisation Famiglia Domani konnte sogar bereits den nächsten Marsch für das Leben ankündigen, der am 13. Mai 2012 in Rom stattfinden wird. Alle wurden eingeladen, daran teilzunehmen.
Der Marsch wurde mit zahlreichen farbigen Plakaten unterstützt, die verschiedene Botschaften trugen wie: „Gesetze für das Leben“, „Abtreibungen töten“, „Ich liebe das Leben“ oder auch „Abtreibung, Euthanasie – jetzt genügt es!“. Die organisierenden Verbände verlangten die Aufhebung des Veil-Gesetzes, mit dem 1975 die Abtreibung legalisiert wurde, und die Einführung einer „wirklichen Politik zugunsten der Familien, mit besonderer Hilfe für Mütter in Schwierigkeiten.
Quelle: Correspondance Européenne 246/06