Studien eines US-amerikanischen Forscherteams der Illinois State University in der Abteilung für Familienforschung und Konsumverhalten fanden heraus, dass die übermässige Nutzung digitaler Medien seitens der Eltern eine Störung der Eltern-Kind-Beziehung bewirkt und sich negativ auf die emotionale Entwicklung der Kinder auswirkt. Das berichtet die Plattform „Kultur und Medien online“. So würden Eltern den Blickkontakt zum Kind unterbrechen, um aufs Handy zu schauen, und dabei signalisieren, dass ihre Aufmerksamkeit nicht dem Kind, sondern dem elektrischen Gerät gelte.

Im Bericht wird auch das Phänomen „Technoference“ erwähnt. Dabei ist gemeint, dass Kinder durch lautes Brüllen o.Ä. die Aufmerksamkeit ihrer Eltern zu erlangen versuchen, wenn diese sich mit ihrem Handy beschäftigen. Auf das Verhalten ihrer Kinder reagieren die Eltern wiederum mit Stressgefühlen. Im Zusammenhang mit elektronischen Medien wird dieser Vorgang wissenschaftlich als „Technoference“ bezeichnet.

Besonders für Babys und Kleinkinder ist die mangelnde Aufmerksamkeit der Eltern wegen Ablenkungen durch elektronische Medien ein Problem: „Nach Aussagen von Psychologen und Bindungsforschern brauchen vor allem Babys und Kleinkinder die verstärkte Aufmerksamkeit ihrer Eltern qua verbaler und nonverbaler Kommunikation durch Blickkontakt und bemerken es bereits sehr früh, wenn sie zu wenig beachtet werden. So verstört es etwa Säuglinge, wenn sie beim Stillen nicht von ihrer Mutter angeschaut werden und diese gar nicht auf ihre Regungen eingeht.“, heisst es in dem Bericht der Internetplattform. Und weiter: „Die nach wie vor aktuelle Bindungstheorie von John Bowlby aus den 1940er-Jahren stellt dar, wie wichtig der Blickkontakt zwischen Eltern und ihren Kindern ist. Kleine Kinder, die aufgrund ihrer geringen Körpergrösse über einen sehr eingeschränkten Blickwinkel verfügen und die Welt sprichwörtlich „von unten“ betrachten, nehmen ihre Umgebung anders wahr als Erwachsene. Die Reize, die von aussen auf sie einströmen, können sie alleine nicht richtig deuten oder verarbeiten, was zu Gefühlen wie Angst, Hilflosigkeit oder Einsamkeit führen kann. In solchen Situationen suchen Kinder die Blicke ihrer Eltern, in denen sie Liebe, Geborgenheit, Verlässlichkeit und Bestätigung erfahren.“

Das „kurz mal aufs Handy schauen“ dürfen Eltern also nicht unterschätzen. Während sämtliche Geschehnisse in aller Welt sekundennah verfolgt werden können, entgeht das, was in unmittelbarer Nähe geschieht. Signalisiert wird Abschirmung und Ablehnung. Ratsam ist deshalb, das mobile Gerät einfach öfter wieder beiseite zu lassen.

Mehr dazu im vollständigen Bericht unter:

https://kultur-und-medien-online.blogspot.com