Die Moschee Association Culturelle des Musulmans de Neuchâtel (ACMNE) sammelt Spenden für die umstrittene islamische Hilfsorganisation „Islamic Relief“. Die Organisation sorgt bereits seit vielen Monaten für Negativschlagzeilen.
Ein Kommentar von M. Hikmat
Am 1. Mai 2021 veröffentlichte der Kulturverein einen Spendenaufruf auf seiner Facebook-Seite mit der Kontonummer von Islamic Relief. Darin geht es um die „Zakat Al Fitr“ („Almosen des Fastenbrechens“). Diese ist im Islam zusätzlich zur Almosensteuer (die dritte Säule des Islam) für Muslime obligatorisch, direkt nach dem Fasten von Ramadan. Auf der Schweizer Internetseite von Islamic Relief schreibt die Organisation: „Dank Islamic Relief Schweiz haben Sie die Gewissheit, dass Ihre Zakat al Fitr die Armen und Bedürftigen auf der Welt erreicht.“
Islamic Relief sorgte bereits im letzten Jahr für Schlagzeilen, als das Vorstandsmitglied von „Islamic Relief Deutschland“ Heshmat Khalifa wegen seinen antisemitischen Äusserungen von der Geschäftsleitung im Sommer 2020 zum Rücktritt aufgefordert wurde. Laut der deutschen Bundesregierung verfügt Islamic Relief über Verbindungen zur Muslimbruderschaft. Zudem bestätigt eine Sprecherin des israelischen Aussenministeriums gegenüber der „Welt am Sonntag“ vom 2. Mai 2021, dass „Islamic Relief Worldwide“ in Israel einschliesslich ihrer Hauptfilialen als terroristische Organisation eingestuft wurde, da sie Teil des Finanzierungsapparats der Hamas sei. Wie viele Moscheen in der Schweiz mit Islamic Relief zusammenarbeiten, ist unklar.
Klar ist jedoch: Es gibt einige Moscheen und auch Personen, die Geld an diese äusserst fragwürdige Organisation „Islamic Relief“ überweisen, deren Schweizer Ableger seinen Sitz in Genf hat. Dieser sammelt derzeit Geld für Palästina. Vordergründig soll Bedürftigen dort geholfen werden. Ob die Terrororganisation Hamas ebenfalls von den Spendengeldern profitiert, ist unklar. Denn gegenüber der „Welt am Sonntag“ sagte die Sprecherin des israelischen Aussenministeriums bezüglich „Islamic Relief Worldwide“: „Die IRW überwies Millionen von Dollar an die Hamas, eine von der EU anerkannte Terrororganisation, die direkt für die Ermordung von Israelis verantwortlich ist, und half der Hamas bei der Errichtung ihrer Infrastruktur und dem Aufbau ihrer Macht“.
Das muss dringend geprüft werden, da „Islamic Relief“ von der EU gefördert wird. Im Jahr 2019 erhielt „Islamic Relief Deutschland“ 712’000 Euro von der EU-Kommission. Sogar die Vereinigten Arabischen Emirate stuften Islamic Relief im Jahr 2014 als Teil der Muslimbruderschaft ein.
Zurück zur Schweiz: Am 26. September 2021 wird das Volk im Kanton Neuenburg über die Anerkennung neuer Religionsgemeinschaften abstimmen. Ein Referendum gegen das neue Gesetz wurde im September 2020 nach der Abstimmung des Grossen Rates von der SVP und FDP ins Leben gerufen. In Neuenburg sind die evangelisch-reformierten, römischkatholischen und christkatholischen Kirchen des Kantons verfassungsrechtlich als Institutionen von öffentlichem Interesse seit 2002 anerkannt. Sollten die meisten Bürger dem neuen Gesetz zustimmen, würden muslimische Gemeinschaften im Kanton die Möglichkeit haben, sich für eine gemeinnützige Anerkennung zu bewerben. Mit anderen Worten: Die muslimischen Gemeinschaften würden den Landeskirchen gleichgestellt. Damit würden sie u.a. von den Steuerabgaben profitieren sowie den Zugang zu Schulen, Spitälern und Gefängnissen haben. Die Zusammenarbeit des Kulturvereins der Muslime von Neuenburg mit Islamic Relief zeigt jedoch deutlich, wie enorm heikel dieses neue Gesetz in Neuenburg ist.