In einem weiteren Schritt zur Betonung des Laizismus plant die französische Regierung ein landesweites Verbot religiöser Symbole, insbesondere des Hijab (des islamischen Kopftuchs), im Profi- und Amateursport. Der entsprechende Gesetzesentwurf wurde bereits vom Senat mit 210 zu 81 Stimmen verabschiedet. Nun liegt er der Nationalversammlung zur Abstimmung vor.

Die Regierung argumentiert, dass das Verbot die Prinzipien der Laizität stärkt, eine klare Trennung zwischen Religion und öffentlichem Leben schafft und somit die Neutralität im Sport gewährleistet.

Die öffentliche Meinung in Frankreich scheint das Verbot zu unterstützen. Laut einer Umfrage des CSA-Instituts für CNEWS, Europe 1 und Le Journal du Dimanche befürworten 73 Prozent der Franzosen ein Verbot des Schleiers bei Sportwettkämpfen. Allerdings variiert die Zustimmung je nach Altersgruppe und politischer Orientierung. Während 88 Prozent der über 65-Jährigen das Verbot unterstützen, sind es bei den 18- bis 24-Jährigen nur 43 Prozent. Politisch gesehen befürworten 92 Prozent der Anhänger rechter Parteien das Verbot. Anhänger der linken Partei „La France insoumise“ stimmen nur zu 40 Prozent zu.

Die Debatte über das Verbot religiöser Symbole im Sport ist Teil einer grösseren Diskussion über den Platz der Religion im öffentlichen Leben Frankreichs. Die Prinzipien der Laizität, die eine strikte Trennung von Kirche und Staat vorsehen, stehen dabei im Mittelpunkt.

Die Entscheidung der Nationalversammlung wird mit Spannung erwartet, da sie weitreichende Auswirkungen auf die französische Gesellschaft haben wird.

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