Frankreich kann mit 130 Neupriestern überdurchschnittlich viele Neupriester „rekrutieren“. Damit steigert sich Frankreich nicht nur im Vergleich zum Vorjahr, sondern steht im europaweiten Vergleich überdurchschnittlich gut da, schreibt „Die Tagespost“ am 3. Juli 2021. Dabei haben die Katholiken in Frankreich mit denselben Negativfaktoren zu kämpfen wie andernorts auch, z.B. der Säkularisierung, dem belasteten öffentlichen Bild der Kirche aufgrund der Aufarbeitung von Kindesmissbräuchen etc. In manchen Priesterseminaren herrscht auch in Frankreich Nachwuchsmangel. Doch geistliche Zentren wie das Erzbistum Paris und die Communauté Saint Martin bei Wahlfahrtort Neviges korrigieren das Gesamtbild mit jeweils mehr als zwanzig Neupriester nach oben.
Was machen die Franzosen richtig, was in anderen Ländern anders läuft? Eine Rolle könnte spielen, dass das katholische Leben in Frankreich nicht von Strukturdebatten gekennzeichnet ist, sondernd der Glaube mit einer gewissen Selbstverständlichkeit gelebt und an die nächste Generation weitergegeben wird, so „Die Tagespost“. Ein kinderfreundliches Milieu sei ebenfalls ein fester Bestandteil. Auch wenn sich das französische Modell nicht einfach auf andere Ortskirchen übertragen lässt, so könnte dieser gelebte Glaube verbunden mit der Natürlichkeit durchaus als Vorbild für andere Regionen dienen …