Einmal im Jahr laden Christen weltweit dazu ein, das Gebet Jesu aus dem Johannes-Evangelium 17,21 zu leben, „dass sie alle eins seien (…), damit die Welt glaube.“ Dieses Gebet bildet den Kern der Gebetswoche für die Einheit der Christen, die seit 1966 ökumenisch von der katholischen Kirche und dem Weltkirchenrat gestaltet wird. Im Jahr 2025 wird diese besondere Woche vom 18. bis 25. Januar von einem historischen Jubiläum begleitet: dem 1700-jährigen Gedenken an das Konzil von Nizäa.
Das Motto der Gebetswoche 2025 „Glaubst du das?“ (Joh. 11,26) geht auf den bewegenden Dialog zwischen Jesus und Martha zurück. Angesichts der Trauer um ihren verstorbenen Bruder Lazarus spricht Jesus Worte, die die christliche Hoffnung zusammenfassen: „Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ Die Frage „Glaubst du das?“ lädt alle Gläubigen ein, über ihren persönlichen Glauben und die Verheissung ewigen Lebens nachzudenken.
Dieses Motto schlägt eine Brücke zwischen der biblischen Botschaft und den zentralen Beschlüssen des Konzils von Nizäa, das 325 n. Chr. von Kaiser Konstantin einberufen wurde, um eine einheitliche Grundlage des christlichen Glaubens zu schaffen.
Konzil von Nizäa 325: Fundament des gemeinsamen Glaubens
Dieses erste ökumenische Konzil in Nizäa hatte die Aufgabe, grundlegende Glaubensfragen zu klären, darunter das Verhältnis Jesu Christi zum Vater und die einheitliche Feier des Osterfestes. Die wichtigste Erkenntnis dieses Treffens ist das Nizänische Glaubensbekenntnis. Auch heute noch spricht man es in vielen Kirchen.
Dieses Bekenntnis wurde 381 in Konstantinopel überarbeitet und ist ein gemeinsamer Schatz, der die Einheit der Christen weltweit symbolisiert. Die Gebetswoche 2025 bietet eine Gelegenheit, dieses Erbe zu feiern und daran zu arbeiten, dass die Einheit nicht nur ein Wunsch bleibt, sondern Wirklichkeit wird.
Brücken zwischen den Konfessionen bauen
Die liturgischen Texte der Gebetswoche bereitete die Gemeinschaft von Bose in Italien vor. Diese ökumenische Kommunität hat das Motto der Gebetswoche mit Meditationen und Gebetsvorschlägen ausgestaltet, die Gläubige zur Reflexion und zum Gebet einladen.
Die Gebetswoche 2025 ist eine Gelegenheit, den gemeinsamen Glauben zu feiern und Brücken zwischen Konfessionen zu bauen. Sie ermutigt, die Frage Jesu an Martha zu beantworten: „Glaubst du das?“ Indem wir die Antwort in unseren Herzen suchen, können wir dem Gebet Jesu näherkommen, „dass sie alle eins seien.“
Mehr Infos: Ökumenischer Rat der Kirchen