Dass Gender und Kommunismus miteinander verbunden sind, klingt zunächst überraschend. Beim näheren Hinsehen werden die Zusammenhänge erschreckend deutlich.
Von Ralph Studer
Für uns im Westen aufgewachsene Bürger erscheint eine mögliche Verbindung zwischen dem gegenwärtigen Druck zur Meinungskonformität und dem Kommunismus völlig fremd. Menschen hingegen, die wie der bekannte Politikjournalist Ralf Schuler im Sozialismus aufgewachsen sind, haben für totalitäre und sozialistisch-kommunistische Tendenzen oft eine stärkere Sensibilisierung und Beobachtungsgabe.
Gesellschaftsbilder scheitern an der Realität
Wie Schuler in einem Interview gegenüber Zukunft CH (Magazin 5/24) äusserte, sieht er in der Gender-Ideologie wie im Kommunismus eine Gedankenwelt, „die mit dem realen, mit dem gelebten Leben nichts zu tun hat, aber von interessierten Kreisen in die Gesellschaft gepresst werden soll.“ Dabei nimmt Schuler kein Blatt vor den Mund. „Geschlecht“, so der Politikjournalist, „ist kein Wunsch; sondern Biologie. Welches Leben man mit dieser Biologie anstellt, ist eine andere Frage. Gewünschte Gesellschaftsbilder scheitern regelmässig an der Realität.“
„Gefährlicher Irrweg“
Unterschiedliche Gesellschaftsbilder und Sichtweisen sind heute kaum mehr Gegenstand eines offenen und direkten Austauschs. Vermeintlich falsche Meinungen werden ausgegrenzt und Andersdenkende diffamiert. Die Mehrheit schweigt und überlässt die Meinungsführung einer kleinen aggressiven Minderheit, welche die Debatte fast völlig dominiert. Darin erkennt Schuler „einen gefährlichen intellektuellen Irrweg, der geradewegs in die gelenkte Demokratie führt, die dann allerdings keine mehr ist.“
Ausweg aus dem „Gleichschritt“ der Gesellschaft
Über den „Gleichschritt“ und Auswege aus dieser Schweigespirale spricht Schuler, der als einer der renommiertesten Politjournalisten im deutschsprachigen Raum gilt, bei einem Vortrag in Zürich. Schuler war jahrelang für den Axel Springer Verlag tätig, zuletzt bei der BILD-Zeitung. Weil diese ihm zu ideologisch wurde, kündigte er 2022, was für grosses Aufsehen sorgte. Bei seiner Kündigung fand Schuler klare Worte zu dem unkritischen Umgang der Bild-Zeitung mit der LGBTIQ-Bewegung. Mit seinem Buch „Generation Gleichschritt“ (2023) wurde er auch in der Schweiz, Liechtenstein und Österreich bekannt. Darin analysiert er Themen, bei denen die öffentliche Debatte „im mentalen Gleichschritt zu marschieren hat“, u.a. die Migrations-, LGBTQ- oder Genderpolitik.
In seinem Vortrag widmet sich Schuler u.a. folgenden Fragen: Wie leiten Medien den Mainstream? Mit welchen Mechanismen wird die Meinungsfreiheit ausgehebelt? Wie entsteht Konformitätsdruck in einer freien Gesellschaft? Wie kommen wir aus der Schweigespirale wieder heraus? Und welche wichtige Rolle spielen dabei Universitäten und Sprache?
Wann: 26. Oktober 2024, 15 Uhr
Wo: Grosser Saal Liebfrauen, Weinbergstrasse 36, 8006 Zürich
Eintritt frei, Kollekte. Infos zum Vortrag: Mechanismen der Macht
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