Das Budget der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Basel wird um knapp drei Prozent gekürzt. Betroffen sind auch die umstrittenen Gender Studies. Die Stelle von Prof. Dr. Andrea Maihofer, Leiterin des Gender-Instituts, die 2018 in Pension geht, wird nicht mehr neu besetzt. Künftig soll eine „Brückenprofessur“ die Gender Studies mit der Kulturanthropologie zusammenfassen.
Trotz Kritik von links dürfte der Wissenschaftsstandort Basel kaum unter den Einsparungen bei den Gender Studies leiden. Diese stehen immer wieder in der Kritik, anstatt Wissenschaft politische Agitation zu betreiben und Scheinprobleme zu thematisieren. In einem ihrer letzten Forschungsprojekte erarbeitete Maihofer Massnahmen, wie den ausgeprägten „Geschlechtsungleichheiten in Ausbildungs- und Berufsverläufen junger Erwachsener“ entgegengewirkt werden könnte. Dabei setzte sie, wie bei den Gender Studies üblich, unbegründet voraus, dass unterschiedliches Verhalten von Frauen und Männern erstens per se schlecht und zweitens ausschliessliches Ergebnis geschlechterstereotyper Sozialisation wäre.
Im März 2017 fragte die NZZ an die Adresse der Gender Studies: „Darf sich etwas Wissenschaft nennen, dessen Vertreterinnen eher eine Gesinnung eint, statt dass sie für ihre Theorie Beweise liefern?“ Die Theorie, die Unterschiede zwischen den Geschlechtern hätten nichts mit Biologie zu tun, ergebe sich nämlich „aus der Verneinung naturwissenschaftlicher Standardtheorien“.