Bei den Bett Awards, einem britischen Wettbewerb für interaktive Medien und Bücher für Kinder, wurde eine Lern-CD „als möglicherweise anstössig für Muslime“ von der Jury eingestuft, das berichtet die BBC in einem Artikel vom 23. Januar 2008. Der Grund für diese Einstufung: Bei der CD mit dem Titel „Three little cowboy builders“ handelt es sich um die Neufassung der Erzählung „Drei kleine Schweinchen.“ Da das Schwein bei den Muslimen aber als unreines Tier gilt, könnte die CD von diesen als anstössig oder beleidigend empfunden werden.
Sogar Muslime zeigten sich von dieser Begründung überrascht. Tahir Alam, der Vorsitzende des muslimischen Rates in England, versicherte, dass man sich von dieser CD überhaupt nicht brüskiert fühle. In einem vorherigen Wettbewerb war die Kindersoftware sogar als „besonders gelungen“ ausgezeichnet worden.
Überraschend kommt dieser Fall jedoch nicht: England ist das Land Europas, in dem die um sich greifende „Political Correctness“ besonders heftig vorangetrieben wird. So gelten zum Beispiel das Abhalten traditioneller christlicher Weihnachtsfeiern sowie das Aufhängen von Weihnachtsschmuck in Betrieb und Amt nach Einschätzung vieler britischer Stadtverwaltungen und Arbeitgeber als politisch inkorrekt und finden deshalb kaum noch statt. Verwiesen wird dabei auf andere Religionen, die sich diskriminiert fühlen könnten, sowie auf Sicherheitsbedenken. Ebenfalls wegen Sicherheitsbedenken wurde in Leeds eine Vorlesung des deutschen Politikwissenschaftlers Mathias Küntzel abgesagt. Das Thema lautete: „Hitlers Erbe: Islamischer Antisemitismus im Mittleren Osten.“ Mit der aktuellen Entscheidung der Jury zu der Lern-CD „Three little cowboy builders“ hat England nun einen weiteren Schritt in Richtung „politische Korrektheit“ und Selbstzensur getan.