Bereits zum 14. Mal in Folge wurden Ende 2022 Schweizerinnen und Schweizer zu ihren Erwartungen und Hoffnungen für die Zukunft befragt. Mit dem Hoffnungsbarometer 2023 wollte die Schweizerische Vereinigung für Zukunftsforschung Swissfutur eruieren, wie die Bevölkerung die Zukunft einschätzt, welche Trends sie wahrnimmt, welche Zukunftsszenarien sie als wahrscheinlich und wünschenswert erachtet und welche Hoffnungen sie für bedeutsam hält
Die Ergebnisse der Hoffnungsbarometers 2023, an dem sich 6’283 Personen in der Schweiz beteiligt haben, haben die folgenden Erkenntnisse zu Tage gebracht:
- Eine Mehrheit der Bevölkerung geht davon aus, dass die allgemeine Lebensqualität in der Schweiz in Zukunft schlechter sein als sie bisher war.
- Viele Menschen befürchten weiter eine Verbreiterung der Kluft zwischen Arm und Reich, eine Zunahme von Kriminalität und Gewalt, die Verschlechterung der mentalen Gesundheit der Bevölkerung sowie weitere Umweltprobleme.
- Eine Mehrheit der Bevölkerung wünscht sich eine grünere und harmonischere Gesellschaft, in der der Schwerpunkt auf Zusammenhalt, Gemeinschaft und Familie gelegt wird.
- Der Krieg in der Ukraine wird von vielen Menschen als Bedrohung für das Land und das eigene Leben gesehen.
- Eine grosse Mehrheit der Bevölkerung spricht sich grundsätzlich gegen Krieg und für den Frieden aus. Die Schweiz sollte sich für den Frieden in der Welt aktiv einsetzen.
- Trotz negativer Zukunftsperspektiven in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen, verliert die Bevölkerung nicht die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
- Die meisten Menschen können auch in schwierigen Zeiten hoffen und ihre Hoffnungen sind stärker als ihre Ängste.
- Die wesentlichen persönlichen Hoffnungen der Bevölkerung beziehen sich auf eine gute persönliche Gesundheit, auf ein harmonisches und ausgewogenes Leben, auf gute soziale Beziehungen zur Familie und zu Freunden sowie auf eine sinnvolle Aufgabe im Leben.
- Die bedeutsamsten Quellen von Hoffnung finden die meisten Menschen in der Beziehung zur Natur, in guten sozialen Beziehungen, in den persönlichen Fähigkeiten und Motivation sowie in Erfahrungen gegenseitiger Hilfsbereitschaft.
- Tragende Säulen der Hoffnung sind der Wunsch nach einer besseren Zukunft, der Glaube darin, dass diese zwar nicht unbedingt wahrscheinlich aber doch möglich ist, und das Vertrauen in sich und andere Menschen.
Hoffnung ist eine grundlegende menschliche Kompetenz, die vor allem in Krisenzeiten von existenzieller Bedeutung ist. Angst und Hoffnung sind nahezu die beiden Seiten einer Medaille. Während die Angst Menschen oft in einen Überlebensmodus katapultiert, ist die Hoffnung die Voraussetzung für Fortschritt und Entwicklung. Es ist die Hoffnung, die uns dabei hilft, Krisen nicht nur zu überstehen, sondern daran zu wachsen. Die Geschichte der Menschheit ist ein starker Beleg dafür. Wenn Krankheiten sich verbreiten, wird dem Menschen bewusst, wie kostbar es ist, gesund zu sein, und in Zeiten des Krieges sehnt man sich nach Frieden. Geht die Hoffnung verloren, verschwinden auch der menschliche Mut und die Willenskraft. Aus all diesen Gründen ist Hoffnung laut Swissfutur gerade jetzt das effektivste Mittel, um trotz düsterer Zukunftsaussichten den Glauben an eine bessere Zukunft nicht zu verlieren und wieder Vertrauen in die menschliche Lernfähigkeit und Entwicklungskraft zu fassen.
Quelle: Hoffnungsbarometer Schweiz 2023