Am 23. August 2022 findet der Internationale Tag zur Erinnerung an den Sklavenhandel und an seine Abschaffung statt. Der Tag gedenkt den Menschen, die in Sklaverei lebten und auch heute noch in „moderner‟ Sklaverei leben.
Der 23. August wurde 1998 von den Vereinten Nationen (UN) ausgewählt, da am 23. August 1791 in Santo Domingo (Haiti und die Dominikanische Republik) ein Sklavenaufstand ausbrach, der das Land 1804 in die Unabhängigkeit unter der Leitung ehemaliger Sklaven führte. Aus der Revolte entstand der Staat Haiti, der erste unabhängige Staat in Lateinamerika. Drei Jahre später verfügte Grossbritannien ein weltweites Verbot des Sklavenhandels.
Doch mehr als 200 Jahre später gibt es immer noch Millionen Männern, Frauen und Kindern, die Opfer der modernen Sklaverei sind: Darunter fallen u.a. Zwangsprostitution, Menschenhandel, Zwangsarbeit und Zwangsheirat. Sie werden mittels Drohungen, Gewalt und Machtmissbrauch ausgebeutet, kontrolliert und misshandelt – auch wenn offiziell Sklaverei heute verboten ist.
Das Leiden unter moderner Sklaverei
In Artikel vier der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 steht: „Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden; Sklaverei und Sklavenhandel sind in allen ihren Formen verboten.“ Doch dieses Verbot besteht nur auf dem Papier. Laut Global Slavery Index gibt es heute weltweit schätzungsweise mehr als 40 Millionen Menschen, die in „moderner‟ Sklaverei leben. Gemäss dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA fallen jährlich 2.5 Millionen Personen dem Menschenhandel zum Opfer – meist Frauen und Kinder.
In diesem Zusammenhang veranstaltet das Hilfswerk Christliche Ostmission (COM) am Samstag, 24. September 2022 von 15.00 bis 16.30 Uhr eine Grosskundgebung gegen Menschenhandel in Bern. Die Teilnehmer wollen auf die Millionen von Frauen, Kinder und auch Männern aufmerksam machen, an denen dieses Verbrechen begangen wird. Unter dem Motto „Menschenhandel ist grausam – Schweigen auch“ wird gefordert, dass Menschenhandel in der Schweiz mehr bekämpft wird. „Wenn in unserem Land Menschen ausgebeutet werden, geht uns das alle an. Es darf nicht sein, dass wir tatenlos zusehen“, so Projektleiterin Beatrice Käufeler dazu.
Weitere Infos zur Kundgebung unter: Gegen Menschenhandel – Menschenhandel ist grausam. Schweigen auch!