Nachdem sich in der Silvesternacht in Köln 1000 junge Männer nordafrikanischer-arabischer Herkunft gezielt sammelten, um zahlreiche Frauen massiv sexuell zu belästigen, stellt sich erneut in aller Vehemenz die Frage nach der Haltung des Islam gegenüber der Frau.
Von Dominik Lusser
Ein Blick in die Medien zeigt, dass das von der politischen Korrektheit verlangte Verbot, Rückschlüsse von den Tätern auf ihren religiös-kulturellen Hintergrund zu ziehen, bröckelt. Obwohl Muslimverbände und linke Islam-Experten noch immer undifferenziert das makellose Bild vom menschenfreundlichen Islam zu erzeugen versuchen, könnten die Kölner Ereignisse eine Wende zu mehr Objektivität in der Diskussion über den Islam und islamische Masseneinwanderung bewirken.
„Der muslimische Mann hat so viel Respekt vor Frauen, dass er keine andere Frau als seine eigene anrührt und nicht übergriffig wird gegenüber anderen Frauen.“ Dies sagte die in Bern geborene Muslimin und Islamwissenschaftlerin Amira Hafner-Al Jabaji zum Jahreswechsel in der Tagi-Interview-Reihe „Was bringt 2016?“. Wenn ihr ein Muslim die Hand nicht gäbe, würde sie das immer als Respekt deuten. Gleichzeitig veranstalten Hunderte junge Männer, die allem Anschein nach aus islamisch geprägten Ländern stammen, in Köln eine Treibjagd auf Dutzende wehrlose Frauen und begehen massive sexuelle Übergriffe an diesen. Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Der „frauenverachtende Muselmann“
Fünf Tage später, als Medien und Polizei die Ereignisse wegen der vielen Anzeigen nicht mehr unter dem Deckel halten können, beginnen auch schon die Ablenkungsmanöver der Islam-Schönredner. Die „Welt“ zitiert die Vorsitzende des Liberal-Islamischen Bundes, Lamy Kaddor, mit den Worten: „Patriarchales Verhalten ist kein spezifisches Problem des Islam“. Das komme auch in nicht muslimischen Ländern vor. Anstatt einer Islam-Debatte fordert Kaddor personelle Konsequenzen bei den Kölner Sicherheitsbehörden.
Die Erfahrungen mit Muslimen in Europa sprechen jedoch eine deutlich andere Sprache. Die deutsch-griechische Polizistin Tania Kambouri stellt in ihrem 2015 erschienen Bestseller „Deutschland im Blaulicht – Notruf einer Polizistin“ die rhetorische Frage: „Alles übertrieben, alles nur Horrormärchen vom frauenverachtenden Muselmann? Schön wär’s. Natürlich wird nicht jede Frau geschlagen und wie eine Sklavin gehalten, aber es gibt diese Fälle zur Genüge, mitten in Deutschland (…)“. Kambouris Buch handelt von den drastisch an Zahl und Intensität zunehmenden Respektlosigkeiten und Attacken, denen deutsche Polizisten, und insbesondere weibliche Beamte, Tag für Tag „vor allem“ von Seiten junger Männer aus islamisch geprägten Ländern ausgesetzt sind. Beschimpfungen wie „Schlampe“ seien an der Tagesordnung. Als unspektakuläres, dafür umso typischeres Beispiel schildert sie den Fall eines Türken, der in Wut ausbricht, als die Polizei auf seinen Notruf hin zwei Frauen an den Tatort schickt. Der Mann verweigert jede Kooperation mit den beiden Beamtinnen, die unverrichteter Dinge wieder abziehen müssen. Ob dahinter wohl auch die im islamischen Kulturkreis weit verbreitete, für den Europäer so schwer verständliche Art von Respekt gegenüber Frauen steckt?
Respekt, aber wovor?
Im Zentrum des islamischen Verbots, Frauen die Hand zu reichen, steht vielleicht eine Art Respekt, aber kaum der Respekt vor der Würde der Frau. Vielmehr geht es zunächst um die rituelle Reinheit, die mit der Berührung einer Person des anderen Geschlechts verloren geht. Ferner sieht die islamische Theologie und Tradition in der kleinsten körperlichen Berührung eine Vorstufe des Geschlechtsverkehrs, weil – so der Schweizer Imam Muhammad Hanel – schon „die ERSTE, selbst zarteste Berührung von, füreinander attraktiv wirkendem Männlichen und Weiblichen, (…) in Richtung gegenseitiger Erfüllung weisen mag“. Ob mit solch strengen Normen tatsächlich eine innere Haltung und edle Gesinnung der Zurückhaltung gegenüber der Frau zum Ausdruck kommt, wie das Hanel meint, ist allerdings fraglich. Vieles deutet nämlich darauf hin, dass im Islam ein durchgängig sexualisierter Blick auf die Frau mit rein äusserlichen, gesellschaftlich vereinbarten Formen der männlichen Triebregulierung zusammenkommt; eine äusserst explosive Konstellation, wie jeder Psychologe bestätigen wird.
So soll etwa Mohammed nach einer immer wieder angeführten Begründung durch das Berührungsverbot der hemmungslos ausgelebten Sexualität und Promiskuität in vorislamischer Zeit ein Ende bereitet haben. Eine konsequente Humanisierung menschlicher Sexualität sucht man im Islam im Gegensatz zum Christentum aber vergeblich. Zur Erinnerung: Nach dem Matthäusevangelium erklärt Jesus schon den Blick, der die Frau zum Objekt der Begierde erniedrigt, zum Angriff auf die Ehe und die Würde der Frau. Damit aber ist, wie die christliche Tradition geschlossen interpretiert, die Keuschheit als innere Haltung angesprochen. Ferner stellt das Neue Testament die gegenseitige, exklusive und bis zum Tod dauernde Annahme des anderen als Person als unabdingbaren Rahmen wahrhaft menschlicher Sexualität heraus. Von einem solchen Ethos aber scheinen die Quellen des Islam weit entfernt, umso mehr, als sich hier eine einseitig hedonistische Sicht der Sexualität mit der Vorstellung der grundsätzlichen Minderwertigkeit der Frau paart.
Islamische Sexualmoral – eine Fassade
Im Islam ist nach manchen Interpreten nur die Sexualität, nicht aber die Ehe heilig. Jedenfalls legen die Eheleute kein gegenseitiges Treueversprechen ab. Nach dem Koran haben die Ehefrauen ihren Männern sexuell stets gefügig zu sein (Sure 2, 223). Die Polygamie ist eine Form institutionalisierter Promiskuität, die aber nur dem Mann vorbehalten bleibt. Doch nicht nur das islamische Ehe-Verständnis, auch die Paradiesvorstellung zielt ganz offensichtlich vorrangig auf die sexuelle Befriedigung des Mannes, der am Ort der Verheissung mit (72) Jungfrauen verheiratet wird, die – je nach Übersetzung – „gross gewachsene“, „schwellende“ oder „wie Pfirsiche geformte“ Brüste haben (Sure 78, 33). Der Islam rechnet ferner damit, dass der Mann seinen Trieb nur dann unter Kontrolle haben kann, wenn die Frauen, die ihm nicht „gehören“, verschleiert und möglichst unter männlicher Bewachung auftreten. Wenn also der Islam darauf zielt, alle möglichen sexuellen Reize und auch nur die Gelegenheiten dazu aus der Öffentlichkeit zu verbannen, so hat das wohl eher wenig mit der Würde der Frau zu tun. Vielmehr erinnert die islamische Sexual-„Moral“ an eine blosse Fassade. Sie ist eine Art gesellschaftspolitischer Schutzmechanismus, der den männlichen Trieb und die diesbezüglichen Besitzverhältnisse reguliert. Wo aber bloss äusserlich gelebte, rigoristische sexuelle Verhaltensnormen zusammentreffen mit einem Frauenbild, das von Minderwertigkeit anstatt von Achtung vor der personalen Würde geprägt ist, ist ein plötzliches Umschlagen ins Gegenteil nicht verwunderlich.
Das scheint schon Mohammed gewusst zu haben, wenn er seinen Soldaten Sex mit erbeuteten Frauen erlaubte. Da die muslimischen Männer im Krieg weit weg waren von ihren Ehefrauen, benötigten sie die Weisheit Allahs bei der Behandlung der weiblichen Gefangenen. Und Allah offenbarte folgendes: „Den Gläubigen wird es ja wohl ergehen, denjenigen, (…) die ihre Scham hüten, ausser gegenüber ihren Gattinnen oder was ihre rechte Hand an Sklavinnen besitzt, denn sie sind hierin nicht zu tadeln“. (Sure 23, 1-6) Was heute die IS-Kämpfer konsequent ausleben, könnte auch den einen oder andren Täter in der Kölner Silvesternacht inspiriert haben. Verwunderlich wäre dies jedenfalls nicht. Wie sehr dieses Denken, das Frauen tendenziell zu Objekten der Triebbefriedigung reduziert, islamische Kulturen prägen kann, zeigt das Beispiel der kuwaitischen Frauenrechtlerin Salwa El Matayri. Diese forderte 2011 die sexuelle Versklavung nichtmoslemischer Frauen zu legalisieren. Dies sei das geeignete und schariagemässe Mittel, moslemische Männer vor der „abscheulichen Falle des Ehebruches“ zu bewahren. Sie sei auf diese Frage aufmerksam geworden, nachdem ein Geschäftsmann ihr erzählt habe, sein Vater habe ihm eine Sex-Sklavin geschenkt. Ferner hätten ihr auch die Islamgelehrten bestätigt, dass die sexuelle Versklavung nichtmuslimischer Frauen ein rechtlich und moralisch unbedenkliches und sogar gebotenes Mittel sei, moslemische Männer vom Fremdgehen abzuhalten.
Kölner Vorfall als Chance?
Auch die massenhaften Entführungen koptischer Mädchen in Ägypten in den letzten Jahren oder die Verschleppung von jährlich mindestens 700 christlichen Mädchen in Pakistan (obwohl Christen dort nur 2 Prozent der Bevölkerung ausmachen), zeigt, dass besonders ungläubige Frauen in orthodox muslimischen Gesellschaften kaum mehr als potentielle Beute und Sexobjekte darstellen. Und selbst in der liberalen Türkei gilt (sexuelle) Gewalt gegen Frauen für viele als selbstverständlich. 2013 berichtete die „Welt“ über eine Umfrage der türkischen Universität Kirikkale, der zufolge eine deutliche Mehrheit von 3‘500 befragten Männern „Gewalt gegen Ehefrauen völlig normal, sinnvoll und praktisch“ findet.
Gewiss hat der Islam viele Gesichter und wird von seinen Gläubigen zum Glück in unterschiedlichsten Formen gelebt. Zu behaupten, was am Kölner Hauptbahnhof geschah, habe aber mit dem Islam apriori nichts zu tun, ist unhaltbar. Hinweise darauf, dass es in vorislamischer Zeit noch viel schlimmer war, oder dass Frauen z.B. auch in Indien ähnlichen Exzessen ausgesetzt sind, entlasten den Islam kein Bisschen. Wenn die Muslimverbände und mehrheitlich links gesinnten Islam-Experten nicht endlich spuren und ein ungeschöntes Bild des Islam zulassen, ist die Gefahr gross, dass sich andere, ebenso undifferenzierte Bilder in den Köpfen der Leute breit machen werden. Eine pauschal negative Etikettierung muslimischer Männer als potentielle Sexual-Straftäter wäre ein grosser Schaden und eine zusätzliche enorme Belastung für den gesellschaftlichen Frieden.
Die Chancen standen zumal in Deutschland wohl noch nie so gut wie jetzt, dass endlich mehr Objektivität in die Islam-Debatte einfliessen könnte. Denn seit Silvester in Köln weiss es hoffentlich jeder: Die veröffentlichte Meinung über den Islam hat ein Glaubwürdigkeitsproblem. Der Islam hat ein Problem mit Sex und Frauen. Und Europa ein zunehmendes Problem der öffentlichen Ordnung und Sicherheit! Und diese drei hängen stärker miteinander zusammen, als vielen Zeitgenossen lieb ist.