Am 27. November 2016 befindet das Stimmvolk im Kanton Thurgau über die Initiative «Ja zu einer guten Thurgauer Volkschule» ab. Die Initiative verfolgt u.a. das Ziel, die Einführung des umstrittenen Lehrplan 21 zu stoppen. Die Initianten sind Eltern, Grosseltern, (ehem.) Lehrpersonen von der Kindergärtnerin bis zum Professor, Unternehmer, Lehrmeister, Kadermitarbeiter, (ehem.) Schulpräsidenten, Bürgerinnen und Bürger. Das Komitee wurde mit Mandatsträgern ergänzt und ist parteilich breit abgestützt.
Die Initianten verlangen, dass neue Lehrpläne künftig Jahrgangsziele für die einzelnen Unterrichtsfächer enthalten. Stundentafeln sollen die entsprechende Aufteilung der Unterrichtszeit regeln. „Die Lehrpläne sichern insbesondere die elementaren Ziele Lesen, Schreiben, Rechnen und eine positive Arbeitshaltung.“ Mit der Erstellung der Lehrpläne und Stundentafeln wird der Regierungsrat beauftragt. Sie müssen jedoch dem Grossen Rat zur Genehmigung vorgelegt werden und unterstehen dem fakultativen Referendum. Eine Übergangbestimmung verlangt zudem, dass seit 2015 erlassene Lehrpläne innerhalb von zwei Jahren anzupassen oder neu zu genehmigen sind.
„Die Qualität unserer Volksschule entscheidet massgeblich über Wohlstand und Zukunft unserer Gesellschaft“, sind die Initianten überzeugt. Doch stellten viele Eltern, Lehrmeister und Lehrpersonen eine stetige Verschlechterung schulischer Grundlagen fest. Die Gegner des Lehrplan 21 und anderer fragwürdiger Bildungsreformen der letzten Jahre sehen darin das Ergebnis einer demokratisch nicht abgestützten, fehlgeleiteten Entwicklung. Bürgerinnen und Bürger müssten darum über die grundlegenden Schulinhalte mitentscheiden können: „Tatsache ist, dass bereits seit rund 20 Jahren in der Schweiz fragwürdige Reformen durchgeführt werden. Verschiedene dieser Reformen, unter anderem das von Bildungsfunktionären aus den USA und Brüssel entwickelte internationale Pisa-Testsystem, waren keine echten Fortschritte für unserer Schweizer Volksschule. Die Einführung des Lehrplans 21 würde gerade die fragwürdigen und schädlichen Konzepte zementieren – Konzepte, die bereits heute verhindern, dass möglichst alle Kinder die Volksschule mit Erfolg abschliessen können und damit für ihren zukünftigen Lebensweg gut vorbereitet sind. Die im Lehrplan 21 festgeschriebenen Veränderungen setzen unsere Jugend umstrittenen Theorien und Experimenten aus.“
Mit dem Lehrplan 21 würden, so die Initianten, die Schulleistungen nicht nur in den zentralen Fächern Deutsch und Mathematik weiter sinken, sondern auch andere bereits bestehende Missstände zementiert. Die von ihnen vorgeschlagene Änderung des Volksschulgesetzes ermögliche hingegen mit der Einführung von Jahrgangszielen eine systematische Stoffvermittlung.
Weitere Infos unter: www.gute-schule-tg.ch