Mitten im Schweizer Jura hockt und lockt seit über drei Jahren ein „Museum der islamischen Zivilisationen“. Es ist dem gleichnamigen Vorbild im Golfemirat Schardschah nachempfunden und lädt mit interreligiösen Tönen zu seinem Besuch ein. Das Geld dafür kommt aus dem Golfstaat Qatar. Dieser finanziert auch noch andere Projekte in Europa – mit dem Ziel, den Islam grossen Schrittes voranzutreiben.
Von Heinz Gstrein
„Eine innovative Ausstellung, die mit Bildern, Tönen und technischen Hilfsmitteln die Besucherinnen und Besucher durch verschiedene Epochen der islamischen Zivilisationen führt. Mit der Dauerausstellung besteht in der Stadt La Chaux-de-Fonds ein Raum rund um die muslimische Kultur und ein Ort des Austausches, der Begegnung und der Entdeckung“, heisst es zur Ausstellung im Jura. Zu entdecken sind unter den im Museum präsentierten rein informativen Büchern aber auch regelrechte Missionierungschriften wie „Dem Islam gehört die Zukunft“. In insgesamt sechs Räumen ist eine unterschwellige Werbeschau für die Religion Mohammeds zu sehen.
Diese beschreibt die Initiatorin und Leiterin der Unternehmung, Nadia Karmous, als „facettenreich und dynamisch“, auch als „pluralistisch“ – angeblich. Als es bei der Eröffnung im Frühjahr 2016 Bedenken gegen diese „Islamisierungsinvestition arabischer Ölscheichs“ hagelte, verteidigte sich die seit zwei Jahrzehnten im Neuenburger Jura ansässige Algerierin, das meiste Geld sei von Frauen aus der Schweiz – wie ihr selbst – und den Golfstaaten gekommen. Dass es sich dabei um Prinzessinnen des Herrscherhauses (Al) Thani in Qatar handelte, wurde von ihr nicht erwähnt. Den Beitrag der Stiftung „Qatar Charity“ bezeichnete sie gegenüber der NZZ als „kleineren Teil“. Inzwischen wird der Fortbestand des Museums aber praktisch zur Gänze von dem Golfstaat finanziert. So Frau Karmous unlängst im Genfer Fernsehen RTS.
Gelder für Muslim-Bruderschaft, Hamas-Palästinensern und weltweite Islamisierung vom reichsten Staat der Welt
Seit sich das Emirat die Austragung der Fussballweltmeisterschaft 2022 gesichert bzw. – wie vielseits behauptet – erkauft hat, wissen so gut wie alle, was Qatar ist und wo das Land liegt. Der Kleinstaat auf einer Halbinsel im Golf verfügt neben seinen schon 1939 entdeckten Erdöl inzwischen auch über das grösste Erdgasvorkommen der Welt und ist mit rund 125’000 Franken BIP pro Kopf das reichste Land der Welt. Diesen Reichtum setzt der junge und energische Emir Tamim bin Hamed nicht nur für Fussball und regionalpolitische Ambitionen ein, die ihn bereits mit Saudi-Arabien in Konflikt gebracht haben. Ihm wird die Unterstützung von Muslim-Bruderschaft und Hamas-Palästinensern nachgesagt. Vor allem setzt er seine Petro-Milliarden jedoch für weltweite Islamisierung ein: Das kleine Katar ist im Politislam zur Grossmacht geworden.
Als wichtigster Hebel dient dabei die 1992 gegründete „Qatar Charity“, die als internationale Hilfsorganisation mit Sitz in London figuriert. Sie dient verschleiert Qatars Strategie zur Expansion des Islam in Europa und der Eroberung des ganzen christlich geprägten internationalen Kulturraumes. Daran gibt es keinen Zweifel mehr, seit sich die französischen Journalisten Christian Chesnot und Georges Malbrunot Zugang zu geheimen Dokumenten und Kontoauszügen der „Qatar Charity“ verschaffen konnten. Beide verfügen über lange Erfahrung als Korrespondenten im Nahen Osten (Chesnot für die Tribune de Genève), waren im Irak über vier Monate in Folterhaft der Al-Kaida-Terroristen und kennen daher die Gewalt- und Expansionsbereitschaft des Politislams aus eigenem Erleben und Erleiden. In ihrem unlängst erschienen Dokumentationswerk „Qatar Papers“ sind sie den roten Fäden nachgegangen, welche die vorgeblich humane Hilfsbereitschaft des Emirats mit gezielten Schritten zur Durchsetzung des Islams und seines totalitären Scharia-Rechts verknüpfen.
Koranschulen und Moscheen als Belohnung für Wahlkampfunterstützung
So mit der Umsetzung zahlreicher Projekte, die darauf abzielen, die europäische Gesellschaft schrittweise zu „islamisieren“: durch Moscheen, Schulen oder Vereine. Im Rahmen ihres Programms „Al Beit“ („Das Haus“) finanziert „Qatar Charity“ aktuell den Bau von 140 Schulen und Moscheen in ganz Europa. Aus den inzwischen veröffentlichten Dokumenten geht sogar die Korrumpierung von Lokalpolitikern hervor, vor allem in Frankreich. Und zwar nach dem Motto: Sie bewilligen eine Moschee oder Koranschule, wir finanzieren ihnen den nächsten Wahlkampf! Das Buch enthüllt auch Qatars Finanzierung des „Institut Européen des Sciences Humaines (IESH)“, eines Unterrichtsnetzes, das muslimische Theologie und arabische Sprache lehrt, doch ebenso islamischen Fundamentalismus und Antisemitismus vermittelt.
Beteiligt in der Schweiz am Buch- und Waffenhandel
Wenn Sie in der Romandie ein Buch oder Magazin in einer Libraire Payot kaufen, ist Qatar nicht nur mit rund 14 Prozent am Gewinn beteiligt, sondern hat im Voraus Einfluss auf das Angebot genommen. Dasselbe gilt für jurassische Jäger, die sich in La Chaux-de-Fonds bei der Armurerie Lagardère mit einem Gewehr und Patronen eindecken: Ein Hintermann des Emirats ist Hauptaktionär der verzweigten Firmengruppe Lagardère, die eine Vielfalt von Geschäften betreibt. Wohl nicht zufällig hat auch das „Islamische Museum“ der Schweiz seinen Standort in derselben Stadt wie der von Qatar mitbetriebene Waffenhandel.
Ebenso wenig dürften sich in Frankreich die Leser von „Paris Match“ oder die von der deutschen Artisten-Agentur Lagardère Plus betreuten Künstlerinnen und Künstler darüber im Klaren sein, dass sie an am Golf gesponnenen Fäden zappeln. In Wien wiederum tanzt man nachts auf dem Vulkan islamischer Geldberge: An der Donau werden die meisten Bars und Discos von der aus Qatar ferngesteuerten „Lagardère Travel Retail“ betrieben …
Auf der Pay-List: Tariq Ramadan
Auf der Pay-Liste eines anderen selbsterklärten Wohltätigkeitsriesen, der „Qatar Foundation“, steht mit rund 400’000 Franken Jahresgehalt der in Genf geborene Tariq Ramadan, Enkel des ägyptischen Gründers der Muslim-Brüder, Hassan al-Banna. Wurde er einst als Vordenker eines freisinnigen „Euroislam“ gefeiert, so ist er inzwischen als radikaler Vertreter der Scharia-Religion bekannt. Dazu wurde er in Frankreich wegen mehrerer Vergewaltigungen angeklagt. Ramadans Anwaltskosten in Höhe von bisher schon einer halben Million Franken trägt ebenfalls Qatar: Über ein Hilfswerk für „diskriminierte“ Muslime …