Wer geniesst gewisse Errungenschaften unseres hochentwickelten, durchtechnisierten Lebens nicht? Wohl niemand. In unserer weitgehend säkularen Gesellschaft ist der materielle Wohlstand zu einer Art weltlichem „Ersatzerlöser“ geworden, von dem man nichts mehr preisgeben will. Ob allerdings das diskussionslose Aufrechterhalten dieser neuen „Gottheit“ für unsere Gesundheit, für unsere physischen und psychischen Kapazitäten, ja letztlich für unser Heil überhaupt förderlich ist, wird kaum mehr hinterfragt. Materieller Wohlstand muss aufrechterhalten werden, koste es, was es wolle.
Materiellen Wohlstand erlangt man in den säkularen Augen durch eine florierende, leistungsstarke Wirtschaft. Als logische Folge darf diese demzufolge keinerlei Wachstumseinbussen, geschweige denn eine Stagnation oder gar einen Verlust einfahren. Um dies zu erreichen, ist man ist heute offenbar bereit, jegliche immateriellen Werte und Normen, ja den gesamten seelischen Wohlstand zugunsten der materiellen Gottheit über Bord zu werfen oder zumindest als sekundär einzustufen. Betrachten wir hierzu die Worte von Nationalrat und Unternehmer Peter Spuhler in der Sonntagszeitung vom 25.10.2009, welche mahnen, dass die Minarettinitiative eine Gefahr für unsere Wirtschaft und deshalb abzulehnen sei. 7 Prozent des Exportvolumens der Schweiz würden in Länder mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit geliefert. In Dänemark hätte das Bruttosozialprodukt nach den Mohammed-Karikaturen einen Rückgang erlitten. Betrachten wir die Worte des Bundesrates in der Abstimmungsbroschüre, welche der Bevölkerung einen Schaden im „Ansehen“ der Schweiz prophezeit, wenn die Initiative angenommen würde. Der kleinste Ansehens- und somit Wirtschafts- und damit Wohlstandsverlust kommt also einer nationalen Tragödie gleich, vor welcher man sich zu allem noch international schämen muss und vor der man panische Angst hat.
Diese selbstproduzierte Versklavung unserer Nation unter den Wohlstand haben die führenden islamischen Köpfe schon längst erkannt und nutzen unsere fast suchtartige Alleinausrichtung auf die materielle Gottheit geschickt aus, um ihre immaterielle Religion schleichend auszubreiten – nicht durch blutige Angriffe, denn diese würden auch von der säkularen materiellen Wohlstandsgesellschaft erkannt und als schlecht verurteilt, sondern durch geduldige Infiltration. Unterstützt von der verblendeten linken Toleranz-Ideologie und der Furcht vor der verbreiteten islamischen Nulltoleranz gestehen wir aus eigener Angstschwäche vor dem Verlust unserer selbsternannten Gottheit heraus dem Islam auf diese Weise unbewusst immer mehr Macht zu, um welche er sich nicht zweimal bitten lässt.
„Um keinen Preis weniger Wohlstand“ lautet ganz offensichtlich das Dogma der Mehrheit in unserem Land. Dass man mit diesem Dogma auch schlafenden Löwen und einer totalitären Ideologie, welche nicht unbedingt Nächstenliebe und Erbarmen zum Ziel hat, offiziell die Hefe in den Teig mischt, scheint heute offenbar erst eine Minderheit zu interessieren.
Reto Widmer, Zukunft CH