Liberale Muslime werden in einer EU-finanzierten Studie als „islamophob” bezeichnet. 126’951 Euro teuer war der „Europäische Islamophobie-Report“, der durch das EU-Programm „Zivilgesellschaftlicher Dialog zwischen der EU und der Türkei“ (CSD-V) finanziert wurde. Herausgeber sind die österreichischen Politikwissenschaftler Farid Hafez und Enes Bayrakli sowie die Stiftung für politische wirtschaftliche und gesellschaftliche Forschung (Seta) aus Ankara. Die Stiftung ist u.a. in Kairo, Berlin und Brüssel tätig und hat enge Verbindungen zur türkischen Regierungspartei AKP.
Der Report entdeckt „Islamophobie“ selbst dort, wo sie niemand vermutet: bei Muslimen. Kein Witz: So werden verschiedene Islamwissenschaftler, Journalisten und Frauenrechtlerinnen als „islamophob“ bezeichnet, die sich kritisch mit islamisch begründeten Unterdrückungsverhältnissen beschäftigen, darunter aus Deutschland der Psychologe Ahmad Mansour und die Frauenrechtlerin Seyran Ates, welche als eine der „zentralen Figuren im islamophoben Netzwerk“ gelistet wurde. Aus der Schweiz wurde u.a. Saïda Keller-Messahli genannt.