Junge Amerikaner sind depressiver als alle anderen Altersgruppen. Laut kürzlich veröffentlichten amerikanischen Studien leidet vor allem die Generation Z überdurchschnittlich häufig unter Depressionen. Betroffen sind dabei insbesondere junge Frauen, die sich politisch links verorten.
Ein Kommentar von Regula Lehmann
Ein hoher Anteil der amerikanischen Generation Z (Jugendliche, die zwischen 1997 und 2012 geboren wurden) gibt bei Befragungen an, unter psychischen Krankheiten zu leiden. Für Aufsehen sorgt dabei insbesondere, dass es darauf anzukommen scheint, wo die Befragten politisch stehen. Je linker oder progressiver sich die Studienteilnehmer verorten, desto kränker sind sie. Weitaus am häufigsten (ca. 50 Prozent) neigen junge, linke Frauen zu psychischen Krankheiten und Verstimmungen. Deutlich weniger betroffen sind mit ca. 30 Prozent „moderate“ Frauen und bei den „konservativen“, jungen Frauen sind es sogar nur ca. 20 Prozent.
Nebelspalter-Chefredaktor Markus Somm hat sich mit dem linksliberalen, amerikanischen Sozialpsychologen Jonathan Haidt über dessen Studien und Ausführungen unterhalten. In seinem Memo vom 13. April 2023 spürt Somm den Ursachen der weiblichen Weltuntergangsstimmung nach und führt Haidts Antworten aus.
Warum sind sie so traurig?
Laut Jonathan Haidt zeigen viele Elemente einer linken Weltanschauung starke Ähnlichkeiten mit dem Umgang mit der Realität, die bei schwer depressiven Menschen zu erkennen ist. Dazu gehört die Tendenz, alles als Katastrophe zu erleben und sich selbst nicht als handelnde und gestaltende Person, sondern als Opfer zu sehen. Nicht nur in Amerika leiden junge Menschen unter einer bedrückenden Weltsicht, auch in der Schweiz berichten Medien immer wieder von überlasteten Jugendberatungsstellen und langen Wartelisten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Junge Menschen leiden zunehmend, obwohl – oder vielleicht weil – sie alles haben, was mit Geld zu bezahlen ist.
„Was ist geschehen?“, fragt Markus Somm in seinem Memo, „Warum sind alle Jungen – ganz gleich, ob links oder rechts, ob Buben oder Mädchen – trauriger geworden?“ Es sei Zeit, dass Eltern, Politiker und Lehrer sich fragten, was sie der jungen Generation mitgegeben hätten: Aus Somms Sicht sind dies „modisches Gebrabbel statt Werte, die länger überdauern als zwei Wochen, Opferkult statt Freude an Selbstverantwortung und eigener Leistung.“
Verknappen, fordern und fördern
Somms Ausführungen unterstreichen, was zahlreiche Philosophen und Pädagogen seit Jahren „predigen“: dass weniger oft mehr ist und dass die Verknappung von Gütern zu deren Wertschätzung führt; und dass ein gesundes Mass an Forderung und Druck Jugendliche nicht zerstört, sondern sie zu starken und lebenstüchtigen Menschen heranreifen lässt.
Es ist Zeit, Kindern anstelle von Katastrophenmeldungen wieder gemütsbildende Geschichten vorzulesen und mit ihnen die Realität zu erkunden, statt schon die Kleinsten vor dem Smartphone vereinsamen zu lassen. Es ist Zeit für einen Wechsel der Weltsicht. Es ist Zeit für den Ausstieg aus dem Opfer-Modus. Und: Wie es scheint, könnten linke junge Frauen in diesem Bereich von ihren „bodenständigen“ Kolleginnen profitieren.
Um das gesunde Aufwachsen von Kindern zu unterstützen, hat Zukunft einen Faltflyer mit Tipps für starke Familien erstellt. Es kann, zusammen mit einem farbenfrohen Drachen, über das Bestellformular angefordert werden.