Nach Gesprächen mit Bundesrat Guy Parmelin und der Bundesverwaltung besteht berechtigte Hoffnung, dass über 200 Jungscharen doch nicht vom Programm „Jugend + Sport“ (J+S) ausgeschlossen werden. An einem „Runden Tisch“ in Bern wurde ein Lösungsweg sowohl für die lokalen Gruppen als auch für die Verbände skizziert, schreibt die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) in einer Medienmitteilung vom 9. Juni 2017.

In den vergangenen Wochen fanden mehrere Gespräche am „Runden Tisch“ sowohl mit Bundesrat Guy Parmelin als auch mit Vertretern der zuständigen Bundesämter für Sport (BASPO) und Sozialversicherungen (BSV) statt. Der SEA-Jugendbeauftragte Andi Bachmann-Roth konnte dabei auf die Unterstützung der Nationalräte Marianne Streiff, EVP und Philipp Hadorn, SP zählen, welche die Gespräche initiiert und geleitet haben. Dieser Runde Tisch hat nun erste Lösungswege skizziert. Nach der voreiligen Kündigung der Partnerschaftsverträge und Schreiben an alle 223 Jungscharen durch das BASPO begrüsst die SEA, dass in einer Arbeitsgruppe eine Lösung erarbeitet werden soll, welche zum Ziel hat, die Bundesförderung ohne Unterbruch weiterzuführen.

Vereinsform für Organisatoren von Jugendlagern

So wird das BASPO keine Verfügungen gegenüber glaubensbasierten Jugendorganisationen zum Ausschluss von J+S erlassen. Allerdings seien lokale Gruppen als Verein zu organisieren. Die Statuten des Vereins sollen ermöglichen, dass die Ziele von J+S erreicht werden. Gleichzeitig soll den Statuten zu entnehmen sein, dass sich der Verein zur Einhaltung und Umsetzung der Charta christlicher Kinder- und Jugendarbeit bekennt (http://cckj.ch/). Die SEA begrüsst diese Möglichkeit und lädt die betroffenen Jugendorganisationen ein, diesen Vorschlag zu prüfen.

Nationale Dachorganisation für die Aus- und Weiterbildung

Auch für die Aus- und Weiterbildung von J+S-Leitenden soll auf die Charta christlicher Kinder- und Jugendarbeit Bezug genommen werden. Hier sieht das BASPO allerdings vor, dass die Jugendorganisationen eine neue nationale Dachorganisation gründen. Diese soll der Charta des Schweizer Sports zustimmen und die Ziele von J+S umzusetzen. Die Verantwortung für die Gründung einer möglichen Dachorganisation liegt bei den Jugendverbänden. Die vom Ausschluss betroffenen christlichen Jungscharen könnten als Vereine dieser Dachorganisation beitreten. Falls es gelingt, besagte Organisation zu gründen, kann sie auf die Unterstützung des BASPO als Partner in der J+S-Kaderbildung und auf Finanzhilfen zählen.

Gute Übergangslösungen ermöglichen

Die SEA erachtet das Ergebnis als einen zweckdienlichen Rahmen, um eine Lösung zu erarbeiten und nimmt zufrieden zur Kenntnis, dass der in Aussicht gestellte Ausschluss von J+S nicht umgesetzt wird. Ob nun eine Arbeitsgruppe mit Unterstützung des BASPO und des BSV die Arbeit aufnehmen wird, hängt davon ab, wie die Jugendverbände diesen Vorschlägen gegenüberstehen. Die SEA ist gerne bereit, die weiteren Schritte zu koordinieren. Gleichzeitig betont die SEA, dass sie sich stark dafür einsetzen will, realistische und gute Übergangslösungen zu finden, so dass Jungscharlager möglichst lückenlos unter J+S durchgeführt werden können. Sie wartet deshalb gespannt auf die Antworten des Bundesrats zu parlamentarischen Vorstössen, wie jenem von Eric Nussbaumer, SP.

Dank und Wertschätzung für Freiwillige in Jugendarbeit

Woche für Woche wird Tausenden von Kindern in Jungscharen ein spannendes und umfassendes Angebot in Freiwilligenarbeit geboten. Die Bedeutung dieses Engagements für Gesellschaft und Gesundheit (Sport) kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Hier werden bereits heute die Ziele von J+S und der Jugendförderung exemplarisch gelebt und erfüllt. Dafür hat sich die SEA in ihrer Medienmitteilung bei allen lokalen Gruppen und Verbänden mit all ihren Mitarbeitenden öffentlich für deren enormen Einsatz bedankt.