Angesichts der bevorstehenden Europawahlen und des besorgniserregenden Anstiegs antisemitischer Vorfälle in Europa infolge des Hamas-Angriffs auf Israel am 7. Oktober 2023 haben europäische Rabbiner in einer gemeinsamen und entschlossenen Aktion ein Manifest gegen den wachsenden Judenhass veröffentlicht.
Das Ziel ist es, ein klares Zeichen gegen jede Form von Judenfeindlichkeit zu setzen und die Aufmerksamkeit auf die dringende Notwendigkeit eines entschlossenen Handelns zu lenken.
Das Manifest wird von einer breiten Koalition von Rabbinern aus verschiedenen Ländern Europas unterstützt. Es fordert Regierungen, politische Führer, zivilgesellschaftliche Organisationen und die gesamte europäische Bevölkerung auf, sich vereint gegen den Judenhass zu stellen. Europa habe eine historische Verantwortung, den Schutz und die Sicherheit seiner jüdischen Gemeinschaften zu gewährleisten und jegliche Form von Antisemitismus zu bekämpfen.
Massnahmen gefordert
Als konkrete Massnahmen in diese Richtung nennt das Manifest verstärkte Bemühungen zur Bekämpfung antisemitischer Hassverbrechen sowie die Sensibilisierung in Bezug auf die Geschichte des Holocaust. Interreligiöser Dialog und Zusammenarbeit sollen Vorurteile abbauen.
Die Veröffentlichung dieses Manifests erfolgt vor dem Hintergrund einer besorgniserregenden Zunahme antisemitischer Vorfälle in Europa. Körperliche und verbale Attacken, Vandalismus gegen jüdische Einrichtungen und Hassreden im Internet haben seit Oktober 2023, als die Hamas Israel angriff, massiv zugenommen. Diese Ereignisse haben eine Atmosphäre der Angst und Unsicherheit innerhalb der jüdischen Gemeinschaften Europas geschaffen. Eine entschiedene Reaktion ist dringend notwendig.
„Schaden für die demokratischen und moralischen Grundlagen Europas“
Die europäischen Rabbiner betonen, dass der Kampf gegen den Antisemitismus nicht nur eine moralische Verpflichtung, sondern auch eine Frage der demokratischen Werte und der nationalen Sicherheit ist. „Er schadet den demokratischen und moralischen Grundlagen Europas und letztlich unserer Freiheit“, heisst es in dem Dokument. Sie rufen dazu auf, alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um antisemitischen Vorurteilen und Angriffen entschieden entgegenzutreten. Nur so schaffe man eine Gesellschaft, in der Juden frei von Angst und Diskriminierung leben können.
Das Manifest gegen Judenhass ist ein starkes und einheitliches Signal gegen Antisemitismus und für die Verteidigung jüdischer Gemeinschaften in Europa. Es ruft dazu auf, eine Zukunft zu schaffen, in der Toleranz, Respekt und gegenseitiges Verständnis die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen bilden.