1579 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind derzeit bei den deutschen Behörden Flüchtlinge als vermisst gemeldet. Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ vom 12. Januar 2021 unter Berufung auf Zahlen des deutschen Bundeskriminalamtes. 607 der 1579 bundesweit vermissten minderjährigen Flüchtlinge sind dem Bericht zufolge unter 13 Jahre alt, 972 zwischen 14 und 17 Jahre. Die meisten der Vermissten stammen dem Bericht nach aus Afghanistan (etwa jeder fünfte) sowie aus Marokko, Algerien, Syrien und Somalia.
Auf dem Höhepunkt der sogenannten Flüchtlingskrise im Jahr 2015 wurden noch mehr als 8900 Kinder und Jugendliche vermisst. Anfang 2018 waren es noch 5334 unbegleitete Minderjährige, Anfang 2019 dann 3192 Kinder und Jugendliche. Als Ursache für den Rückgang gilt, dass in den vergangenen Jahren weniger Asylsuchende nach Deutschland kamen. Zudem haben viele Jugendliche inzwischen die Volljährigkeit erreicht und sind damit nicht mehr in der Statistik als verschwundene Minderjährige erfasst werden.