Der Mensch ist ein Herdentier. Er ist von Natur aus ein soziales Wesen und auf ein Leben in Gemeinschaft angelegt. Und das ist gut so – zumindest so lange, wie ihm sein Umfeld Halt und gesunde Stabilität gibt. Doch dies ist leider nicht die Regel.

Von Ralph Studer

Allzu oft schwimmt der moderne Mensch mit den aktuellen Strömungen und Trends mit, weil er über zu wenig Halt verfügt und dadurch anfällig für Manipulation und Propaganda ist. Die finden u.a. auf medialen Wegen statt.

Desolates Bild

Betrachtet man die heutigen TV-Sendungen, fällt es auf, dass oft die inhaltliche Ausgewogenheit fehlt, insbesondere bei Sendungsformaten mit Debattenanteil. Vertreter bestimmter Denkrichtungen sind nicht selten überproportional vertreten, während andere wenig bis gar nicht vorkommen. Eine ähnliche Situation finden wir in den Printmedien. So finden sich selten positive Sichtweisen zu Lebensschutz, zum traditionellen Familienbild usw. Meinungsvielfalt? Danach sucht man oft vergebens.

Ein noch desolateres Bild zeigt sich in den sozialen Medien. Wie kürzlich eine Untersuchung zu Tage förderte, untergraben grosse Internetfirmen wie Facebook und YouTube die Meinungsfreiheit, indem sie übermässig gesetzlich zulässige Kommentare löschen – also Zensur betreiben.

„Heutzutage geht Zensur“, bestätigt der Propagandaforscher Johannes Menath, „zumeist von internationalen Technologiekonzernen aus. Auf diese Weise hält sich der Staat zurück und delegiert die schmutzige Arbeit an private Konzerne. Diese löschen dann etwa Accounts unliebsamer Personen und Gruppen unter fadenscheinigen Vorwänden.“ Der „Kampf gegen Fake News“ ist somit im Grunde nichts anderes als ein Kampf gegen unbequeme Fakten und Meinungen sowie gegen Kritik an der Regierung.

Meinungslenkung statt Meinungsvielfalt

Der Eindruck erhärtet sich somit, dass bestimmte Meinungen nicht mehr erwünscht sind und aus dem Diskurs verbannt werden sollen. Eine solche Meinungslenkung und letztlich Manipulation der Menschen ist mit einer funktionierenden Demokratie unvereinbar. Sie verhindert die Meinungsbildung und unterbindet die dafür notwendige öffentliche Debatte.

Dies kritisiert auch der renommierte Politikjournalist Ralf Schuler in seinem Buch „Generation Gleichschritt“ (2023), mit dem er im deutschsprachigen Raum bekannt wurde: „Wer ernsthaft glaubt, gesellschaftlichen Frieden und sachlichen Diskurs im Internet-Zeitalter durch einen vorfestgelegten Meinungskorridor erreichen zu können, ist mindestens naiv, wenn nicht gar offen autoritär. Eine Debatte mit nur einer zulässigen Meinung ist keine Debatte.“ Nach Schuler ist in der politischen Debatte das gezielte Weglassen von Minderheitenmeinungen, etwa bei der Corona-Politik oder Gender-Fragen „nicht nur willkürlich, sondern geradezu explosiv.“

Auswege aus der „gelenkten Gesellschaft“

Über den Gleichschritt und Auswege aus der Meinungslenkung und -manipulation spricht Schuler bei einem Vortrag in Zürich. Dabei behandelt er u.a. folgende Fragen: Wie leiten Medien den Mainstream? Mit welchen Mechanismen wird die Meinungsfreiheit ausgehebelt? Wie entsteht Konformitätsdruck in einer freien Gesellschaft? Wie kommen wir aus der Schweigespirale wieder heraus? Und welche wichtige Rolle spielen dabei Universitäten und Sprache?

Wann: 26. Oktober 2024, 15 Uhr
Wo: Grosser Saal Liebfrauen, Weinbergstrasse 36, 8006 Zürich

Eintritt frei, Kollekte. Infos zum Vortrag: Mechanismen der Macht

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