Das vom Bundesamt für Gesundheit geförderte mobiltelefonbasierte Programm „MobileCoach“ zur Reduktion des Rauschtrinkens bei Jugendlichen soll im Rahmen des nationalen Programms Alkohol technisch und inhaltlich weiter optimiert werden. Durch Fachstellen für Suchtprävention in der deutschsprachigen Schweiz wurde es bereits im Schuljahr 2017/18 bei ca. 1‘200 Schülern in mindestens 100 Schulklassen an Berufsfach- und Mittelschulen implementiert.
Das Programm umfasst ein Online-Feedback zum individuellen Alkoholkonsum und individualisierte motivierende SMS-Nachrichten, die über einen Zeitraum von drei Monaten an die Teilnehmenden versendet werden. Diese beinhalten neben Textbotschaften auch Links zu YouTube-Videos und Hilfsangeboten. Das Programm erwies sich als wirksam zur Reduktion des Rauschtrinkens, so Projektleiter Severin Haug in der Projektbeschreibung am Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung, und wird derzeit in mehreren Kantonen eingesetzt.
Von insgesamt 1‘371 Lernenden nahmen 1‘046 (77 Prozent) am Programm und an der damit zusammenhängenden Studie teil. Von den 547 Teilnehmenden der Interventionsgruppe blieben 542 (99 Prozent) bis zum Ende des dreimonatigen Programms dabei. Besonders stark war der Rückgang bei jenen, die zuvor mindestens zweimal im Monat massiv zu viel getrunken hatten. Ausgangspunkt für die Entwicklung des Programms waren Studien aus den USA, die zeigten, dass ausführliche computergestützt-generierte Feedbacks zum eigenen Alkoholkonsum den problematischen Alkoholkonsum bei Studenten reduzieren konnten.