New Yorker Forscher haben mRNA-Spuren in der Muttermilch geimpfter Frauen entdeckt. Die Mütter erhielten zuvor die Corona-Impfstoffe von Moderna oder Biontech/Pfizer. Obwohl man bislang nicht damit rechnete, dass die Impfwirkstoffe ihren Weg in die Brustdrüsen finden, und man nicht weiss, welche Konsequenzen das für das Baby hat, rät man Stillenden weiterhin zu einer Impfung.
Von Ursula Baumgartner
Ein Baby in Corona-Zeiten zu bekommen, ist wahrlich kein Kinderspiel. Zusätzlich zu den „üblichen“ Herausforderungen wie Schlafentzug, Hormonumstellung, Lebensumstellung und der Erholung von der Geburt sehen sich Mütter dieser Tage noch mit einer ganz anderen Frage konfrontiert: Soll ich mich impfen lassen oder nicht?
Wie verschiedene Medien berichteten, hat eine New Yorker Forschergruppe rund um den Neonatologen Nazeeh Hanna Muttermilchproben von elf Frauen untersucht. In fünf davon fanden sich in den ersten Tagen nach einer Impfung Spuren von mRNA, die über die Blutbahn oder das Lymphsystem dorthin gelangt sein könnten.
Hilflose Hilfestellungen
Die Bilanzen, die das Forscherteam und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) nun ziehen, und die Ratschläge, die sie Müttern geben, sind schlichtweg widersprüchlich. Stillen sei auch nach einer Impfung „sicher“, beruhigt man die Mütter mit einer Studie, die am 26. September 2022 in der Fachzeitschrift „JAMA Pediatrics“ veröffentlicht wurde. Doch es gibt bisher zu wenige Erkenntnisse darüber, wie die Impfstoff-mRNA auf Neugeborene wirkt. Im Körper eines Geimpften soll die mRNA dafür sorgen, dass Virusproteine, die sogenannten Spikes, gebildet werden, gegen die das Immunsystem dann reagieren kann. Ob die mRNA in der Muttermilch noch aktiv war, die Blutbahn des Babys erreichen und die oben beschriebene Wirkung hervorbringen könnte, wurde nicht untersucht. Das scheint der DGGG auch nicht so wichtig zu sein, denn die mRNA würde ja ohnehin im Magen des Kindes zersetzt. Wie die DGGG dann allerdings gleichzeitig versprechen kann, dass die mRNA auch Neugeborene vor einer Infektion schützt, bleibt rätselhaft. Anstatt aber bei so vielen Unklarheiten die Impfung für stillende Mütter vorerst auszusetzen, rät das Team um Hanna Müttern zur „Vorsicht“ beim Stillen in den ersten 48 Stunden nach der Impfung.
Wer hilft den Müttern?
Dieser Ratschlag ist an Zynismus kaum mehr zu überbieten. Denn was bedeutet „Vorsicht“? Was soll eine junge Mutter mit so einem Ratschlag anfangen? Soll das Baby einen „Corona-Abstand“ zur Brust einhalten? Soll die Mutter zwei Tage lang gar nicht stillen, das Baby hungern lassen und eine Brustentzündung riskieren? Soll sie abpumpen, die Milch abkochen und damit wertvolle Nährstoffe zerstören, die das Baby braucht?
In den vergangenen knapp zwei Jahren wurden Impfstoffe an Millionen Menschen verabreicht, von denen immer klarer wird, dass man ihre genauen Wirkmechanismen nicht kennt und nicht beeinflussen kann. Dass man die Verantwortung dafür nun auf Frauen abwälzt, die sich an einem sehr vulnerablen Punkt in ihrem Leben befinden und daher alle Unterstützung und Fürsorge brauchen, die sie bekommen können, ist indiskutabel – und nicht zuletzt frauenfeindlich.