2024 war ein Schaltjahr. Doch obwohl es durch den 29. Februar 366 Tage enthielt, fühlte es sich nicht länger an als die vorherigen. Es verging wieder einmal wie im Fluge. Und schon steht 2025 vor der Tür. 365 Tage, die darauf warten, mit Leben gefüllt, genutzt zu werden. Dazu braucht es Vorsätze!

Von Ursula Baumgartner

Brauche ich neue Vorsätze? Oder sind die von 2024 „noch gut“, weil ich sie ohnehin nicht angerührt habe?

Am Ende eines Jahres blicken wir zurück und dürfen uns diese Fragen etwas augenzwinkernd stellen. Welche Vorsätze habe ich denn zu Beginn des Jahres eigentlich gefasst? Habe ich sie Mitte Januar schon vergessen? Manch einen vielleicht. Den einen oder anderen haben wir vielleicht erfüllt, andere haben wir fallen gelassen.

Realistisch bleiben!

Bei wieder einem anderen haben wir gemerkt, dass er nicht umsetzbar war. Er war vielleicht zu ungenau gefasst oder schlichtweg unrealistisch. Ein cholerischer Charakter, der sich vornimmt, ein ganzes Jahr nicht zu explodieren, wird schnell daran scheitern. Dann besteht die Gefahr, dass er aus Frust das ganze Vorhaben begräbt.

Hier hilft nur eines: Kleine, konkrete Schritte vornehmen, die tatsächlich machbar sind. Im Cholerikerfall könnte dies sein: „Wenn ich wieder einmal hochgegangen bin, möchte ich mich gleich entschuldigen.“ Das schafft Perspektiven und öffnet Entwicklungsmöglichkeiten.

Erkenne dich selbst!

Die Idee, sich für das neue Jahr positive Ziele zu stecken, ist gut. Doch das setzt echte Selbsterkenntnis voraus. Wenn ein Vorsatz mich wirklich weiterbringen soll, muss ich zuvor meine Schattenseiten kennen.

Und ich muss mir meiner Schwachheit bewusst werden. Einen Vorsatz in einem bestimmten Bereich zu fassen, heisst ja zu sehen, dass dort ein Defizit besteht. Man ist also in diesem Bereich schon des Öfteren „in eine Fall getappt“, hat einen Fehler begangen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man trotz Vorsatz wieder in diesen Fehler zurückfällt, ist also nicht gering.

Perfektion von heute auf morgen?

So sollte der Vorsatz für 2025 nicht lauten: „Nächstes Jahr mache ich alles besser!“ Diese Haltung kann nur zur Ernüchterung führen. Gnädiger mit sich selbst – und humorvoller! – wäre der Grundsatz: „Nächstes Jahr mache ich alles anders falsch!“

Das heisst natürlich nicht, dass man sich vornimmt, Fehler zu machen. Aber auf diese selbstironische Weise nimmt man sich einerseits selbst in die Pflicht, nicht einfach stehenzubleiben und in seinen Gewohnheiten zu verharren. Andererseits ist man sich bewusst, dass man trotz guter Vorsätze Fehler machen wird, nur eben andere. Doch das ist kein Grund aufzugeben.

Der Vorteil dabei: Auch aus diesen Fehlern können wir etwas über uns lernen. Das kostet Geduld, Ausdauer und Zeit. Aber dann haben wir bereits die Grundlagen für die Vorsätze 2026 gelegt. Und wer weiss, vielleicht machen wir auf diese Weise tatsächlich irgendwann „alles besser“?

Ich wünsche Ihnen realistische, hilfreiche Vorsätze und ein gutes neues Jahr 2025!