In Österreich haben der ehemalige ÖVP-Behindertensprecher, Franz-Joseph Huainigg, der Präsident der Lebenshilfe, Germain Weber, und die Expertin für Behindertenarbeit, Dorothea Brozek, vor kurzem eine an den Nationalrat gerichtete Petition mit dem Titel „Beihilfe zum Suizid erlaubt? Aber wo bleibt die Beihilfe zum Leben?“ gestartet. Die Petition fordert unter anderem eine adäquate Assistenz und Unterstützung von pflegebedürftigen Menschen, Zugang zu Palliativ- und Hospizmedizin für alle, Beratungen, Unterstützungsmöglichkeiten und psychotherapeutische Begleitung zur Suizidprävention sowie eine verfassungsrechtliche Absicherung des Verbots der Tötung auf Verlangen.
Verschiedene Organisationen unterstützen diese Petition, darunter auch das „Institut für Ehe und Familie“ (IEF). Dies sei vor allem angesichts der aktuellen Debatte um die Legalisierung der Beihilfe zum Suizid durch den Verfassungsgerichtshof wichtig, betont das IEF in einem Newsletter vom 23. September 2021. Demnach brauche es dringend einen Anspruch auf Hospiz- und Palliativversorgung, eine Absicherung des Verbots der Tötung auf Verlangen und einen Ausbau der Krisenintervention und Suizidprävention.
Die Petition, die als Offener Brief an die Bunderegierung und die Nationalrats- und Bundesratsabgeordneten des österreichischen Parlaments gerichtet ist, fordert diese auf, eine gesetzliche Bestimmung vorzulegen und zu verabschieden, welche verschiedene Sorgen und Bedenken berücksichtigt. Das Recht auf einen würdevollen Tod sei heute schon gut umsetzbar, wenn den Menschen ausreichend Palliativmediziner oder entsprechend ausgebildete Allgemeinmediziner und Hospizpersonal zur Seite stehen, so die Initianten. Sie appellieren daher an die Bundesregierung und das Parlament, eine Gesellschaft aufzubauen und weiterentwickeln, „die Verantwortung füreinander übernimmt, die unterstützt, die aufklärt, die Betreuung und Begleitung im Alter, bei Pflegebedarf, Gebrechlichkeit oder Behinderung verbessert!“
Die Petition kann hier unterschrieben werden: www.openpetition.eu