Eine repräsentative Umfrage zeigt: Mehrheit der Österreicher kritisch zu Sexualerziehung in Volksschulen und für vorwiegend häusliche Betreuung von Unter-Dreijährigen.
Im Auftrag der Plattform Christdemokratie hat das Markt- und Sozialforschungsinstitut INSA-CONSULERE vom 27. Februar bis zum 1. März 2019 insgesamt 1000 Österreicherinnen und Österreicher befragt.
Neun von zehn Befragten (92,1 Prozent) sind der Meinung, der Staat solle sich mindestens genauso stark oder stärker auf das Thema Familie/Kinder konzentrieren, wie auf andere Politikfelder. Für sieben von zehn Befragten (70,8 Prozent) sind Kinder in ihrem Verständnis von Ehe mindestens eher wichtig, wenn nicht sogar wesentlich.
Als vordringlich wichtige Massnahmen, die der Staat ergreifen sollte, um es Menschen in Österreich zu erleichtern, Kinder gross zu ziehen, werden insbesondere die finanzielle Förderung häuslicher Kinderbetreuung (40,1 Prozent), die Bereitstellung günstiger Wohnungen für junge Familien (50,1 Prozent), pensionsrechtliche Verbesserungen und steuerliche Entlastungen (jeweils 50,7 Prozent) angesehen.
Nur jeder elfte Befragte (9,2 Prozent) spricht sich für eine vorwiegend öffentliche Betreuung im Kindergarten aus, wenn die Betreuung von Kindern unter 3 Jahren sowohl als häusliche Betreuung in der Familie als auch in einer öffentlichen Einrichtung möglich ist. Die Mehrheit der Befragten (50,5 Prozent) spricht sich für eine vorwiegende häusliche Betreuung in der Familie aus.
Nur jeder 16. Befragte (6,3 Prozent) sieht die Geschlechteridentität ausschliesslich sozial bedingt. Für Sieben von zehn Befragten (69,9 Prozent) finden, die Geschlechteridentität ist (auch) angeboren. Nicht einmal jeder Siebte (13,3 Prozent) ist dafür, dass gegenderte Sprache verwendet wird.
Zwei Drittel der Österreicher (65,2 Prozent) sind der Meinung, dass die Sexualerziehung an Schulen erst nach der Volksschule stattfinden solle. Dass Sexualpraktiken und Lustoptimierung im Unterricht thematisiert werden, wünscht sich nur jeder 16. Befragte (6,4 Prozent).
Drei Viertel der Befragten (75,9 Prozent) wünschen einen so genannten „Porno-Filter“, der Kinder und Jugendliche vor pornographischen und gewalttätigen Inhalten im Internet schützt.
Der Präsident der Plattform Christdemokratie, Jan Ledóchowski, sieht die Umfrageergebnisse als Motivation für die Arbeit seines Vereins: „In vielen gesellschaftspolitischen Fragen scheint es in Österreich eine schweigende Mehrheit zu geben. Das überlässt die Bühne leider zu oft radikalen Positionen. Ein Grossteil der Österreicher sieht die sogenannte Political Correctness als Gefahr für die Meinungsfreiheit. Darum ist es uns wichtig, die durch diese Studie aufgezeigten Grundhaltungen in der österreichischen Politik und Öffentlichkeit zur Sprache zu bringen.“