Eine Studie von Oldenburger Erziehungswissenschaftlerinnen der „Arbeitsstelle für Kinderforschung“ hatte 2015 zeigt, dass Vornamen durchaus eine Auswirkung auf die Bildungschancen von Kindern hätten. „Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose!“ kommentierten sie ihren Fragebogen. Die meisten Kevins in Deutschland sind Ende 20, Anfang 30 und infolge des Kinofilms „Kevin allein zu Haus“ benannt worden. Damals haben Eltern ihre Söhne nach dem frechen Jungen benannt, der allein zu Weihnachten Einbrecher aus dem Elternhaus verjagt.
Dass sich das Phänomen gehalten hat, ist spätestens seit der Serie „Game of Thrones“ klar geworden: Plötzlich schossen Aryas, Sansas und Daenerys aus dem Boden. Bei letzterer hatten Eltern in den ersten Staffeln wohl nicht auf dem Schirm, dass sich ihre Rolle zu der einer Tyrannin entwickeln würde, sonst hätten sie vermutlich einen anderen Namen gewählt.
Das grösste Namensportal der Welt, Nameberry, hat jetzt die Aufsteiger bekannt gegeben. Unter den beliebtesten Namen sind viele, die sich auf Serienhelden oder bekannte Persönlichkeiten beziehen: Royal (aus der Serie „Outer Range“), Zayn (Zayn Malik, Sänger) oder Dua (Dua Lipa, Sängerin). Auch Nori, der Rufname der Tochter von US-Reality-Star Kim Kardashian und Rapper Kanye West, verzeichne ein Plus von 250 Prozent mehr Nennungen. Dass Nori getrocknete Meeresalgen sind, stört viele Eltern bei der Namensgebung offenbar nicht.
Quelle: VDS vom 2. Oktober 2022, Schweizer Illustrierte, Familie.de