Der Einsatz einer Petition hat sich gelohnt: Zwei sudanesischen Pastoren, denen die Todesstrafe drohte, wurden am 5. August 2015 aus dem Gefängnis entlassen. Christian Solidarity Worldwide berichtet, dass Pastor Michael für „Leitung einer terroristischen Vereinigung“ (§65) verurteilt wurde und dass Pastor Reith aufgrund von „Störung öffentlichen Friedens“ (§69) verurteilt wurde. Alle anderen Anklagepunkte wurden fallengelassen. Das Gericht befand, dass die acht Monate, die die beiden Pastoren bereits im Gefängnis verbrachten, zur „Abbüßung der Strafe“ ausreichend sei.
Repräsentanten mehrerer ausländischer Botschaften und Vertretungen wohnten der Gerichtsverhandlung bei. Die Regierung des Sudan hatte aufgrund der „grossen internationalen Aufmerksamkeit“ besonderes Interesse am Schicksal der beiden Pastoren, teilte ein Vertreter des sudanesischen Justizministeriums einem der Anwälte der beiden Pastoren mit.
Nach dem Urteil sagte Pastor Peter Yein Reith: „Ich fühle mich wieder frei, weil ich für mehrere Monate im Gefängnis war. Ich bin wie neu geboren.“ Beide Pastoren dürfen nun nach Hause zurückkehren. Berichten zufolge haben Familienmitglieder der beiden Pastoren vor dem Gerichtssaal aus Erleichterung gesungen und getanzt. Manche seien in Tränen ausgebrochen. Die „große internationale Aufmerksamkeit“ (wie es die sudanesische Regierung nannte) war einer der Auslöser für den überraschend positiven Ausgang der Gerichtsprozesse.
Die Initianten der Petition bedanken sich auf der Website CitizenGo bei allen Unterzeichnern, auch im Namen der „South Sudan Presbyterian Evangelical Church“, dass mit den Unterschriften die „große internationale Aufmerksamkeit“ auf die sudanesische Regierung erhöht wurde. Dieser Fall zeige: „Wenn wir als Einzelkämpfer alleine kämpfen, sind wir oft schwach. Zusammen jedoch können wir viel bewegen.“