Funk, das gemeinsame Online-Projekt von ARD und ZDF, hat seine Liebe für Tauben entdeckt. Auf einer Infokachel bei Instagram gab es Informationen zu Haus- und Strassentauben, ihrer Brutzeit und ihren Essensvorlieben. „Tauben sind Vegetarier:innen“ stand dort ausserdem zu lesen. Die hämischen Kommentare folgten auf den Fuss: „Vegetarier gendern, damit sich auch queer Tauben inkludiert fühlen“, „Ernsthaft? (…) Weil es so viele sich nicht binär identifizierende Tauben gibt?“ Und auch bei Twitter waren die Kommentare nicht minder gehässig: „Der DACH-Verband ‚Inklusion für Tauben e. V.‘ war empört über die letzte, nicht gegenderte Version“, „Das wird ein zeitgeschichtliches Dokument sein, welche die Dekadenz und Wohlstandsverwahrlosung der Deutschen im Jahre 2022 gut widerspiegelt“.
Dass die Tierwelt gegendert wird, ist neu. Zwar kommt gleichgeschlechtliche Orientierung auch im Tierreich vor, jedoch äussern sich Tiere dazu nicht – sie leben sie einfach. Es erstaunt, dass sich ein öffentlich-rechtliches Medium auf die Sexualisierung eines Themas einlässt, das mit dem Geschlecht nichts zu tun hat. Was als nächstes: Gendergerechtes Gemüse? Gurk:innen?