Zwei islamische Terroranschläge haben Spanien in den letzten Stunden erschüttert. Dabei wurden bisher 13 Menschen getötet, über 100 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.
Der erste Anschlag ereignete sich mitten in Barcelona. Dabei raste ein Lieferwagen um ca. 17 Uhr am Donnerstag, den 17. August 2017 auf der belebten Flaniermeile Las Ramblas in eine Menschenmenge. Da die Flanierweile bei vielen Touristen beliebt ist und aktuell noch Ferienzeit in verschiedenen Ländern ist, stammen die Toten und Verletzten entsprechend auch verschiedenen europäischen und nichteuropäischen Ländern, wie der spanische Zivilschutz bekanntgab. Bei dem brutalen Anschlag kamen bisher 13 Menschen ums Leben, über 100 wurden verletzt, viele davon schwer.
Inzwischen hat sich auch bereits die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zum Anschlag bekannt. IS-Soldaten hätten laut Propagandasprecher Amaq den Terrorakt ausgeführt (Quelle: Mitteilung des US-Unternehmens Site, das auf islamistische Websites spezialisiert ist). Wer die genauen Täter sind, ist jedoch bisher nicht bekannt, da der Fahrer des Lieferwagens nach dem Attentat fliehen konnte. Festgenommen wurden bisher ein Spanier und ein Marokkaner. Der Marokkaner soll laut Medienberichten eine Verbindung zu dem Lieferwagen haben, der bei dem Anschlag genutzt wurde.
Am Freitagmorgen, also nur wenige Stunden nach dem Attentat in Barcelona, ereignete sich ein weiteres Attentat. In dem Badeort Cambrils, ca. 100 Kilometer südlich von Barcelona, rasten mehrere Männer ebenfalls mit einem Van in eine Menschenmenge. Bei dem Anschlag wurden sieben Menschen verletzt, darunter auch ein Polizist, meldete die Regionalregierung. Hier konnte die Polizei vier der mutmasslichen Terroristen töten und einen fünften verletzen. Aktuell gehen die Ermittler davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen beiden Taten gibt.
Die spanische Regierung hat inzwischen eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen, die ab heute gilt. Regierungschef Mariano Rajoy erklärte gegenüber der Öffentlichkeit: „Wir sind vereint im Schmerz. Aber wir sind vor allem vereint im Willen, diesem Wahnsinn und dieser Barbarei ein Ende zu bereiten.“ Der spanische König Felipe VI. verurteilte den Anschlag scharf. „Das sind Mörder, einfach Kriminelle, die uns nicht terrorisieren werden“, teilte der Hof auf Twitter mit. Zugleich drückte er seine Solidarität aus: „Ganz Spanien ist Barcelona. Die Ramblas werden wieder für alle da sein.“
Mit diesen Lastwagenanschlägen steht Spanien nun mit Nizza, Berlin und London in einer traurigen Reihe brutaler islamischer Anschläge in den letzten Monaten in Europa, bei denen Terroristen ebenfalls mit Fahrzeugen in Menschenmengen rasten.