Der nationale „Gender Identity Development Service (GIDS)“ in London wird mit Fällen von Kindern, die in ihrer Geschlechtsidentität verunsichert sind, geradezu überschwemmt. Wie „The Sunday Times“ am 21. Januar 2018 berichtete, hat die Zahl zwischen 2009 und 2017 von 97 auf über 2’000 Fälle zugenommen.
Dr. Bernadette Wren, leitende Psychologin beim GIDS, sieht diesen Trend zwiespältig. Zwar sei das Thema nicht mehr tabu. Doch würden im heutigen gesellschaftlichen Klima (insbesondere an Schulen) Kinder, die ihr angeborenes Geschlecht in Frage stellten, vorschnell in ihren Gefühlen und in entsprechendem Handeln bestärkt. Dies sei problematisch und nicht im Interesse des Kindes. Auch würden heute Minderjährigen Behandlungen in Richtung Geschlechterwechsel angeboten, deren Risiken und irreversiblen Folgen nicht ausreichend erforscht seien.
Wren ist sich bewusst, dass spätere Generationen die Weise verurteilen könnten, wie solche Kinder heute behandelt werden. Die relativ vorsichtige Haltung des GIDS, v.a. wenn es um jüngere Kinder geht, stösst laut Wren auf die Kritik von Transgender-Aktivisten.