Es wird viel spekuliert, was die Wahl von Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA Amerika und der Welt bringen wird. Trump ist ein politischer Neuling, ein Unbekannter. Doch in einem Punkt hat der klar bessere Kandidat den Sieg davongetragen. Trump achtet, im Unterschied zu seiner Rivalin Hillary Clinton, das Lebensrecht der Ungeborenen. So zumindest seine Ansagen. Sollte er diese nun umsetzen, könnte sein Triumph über die radikale Abreibungs-Lobbyistin als Sieg über eine „Kultur des Todes“ in die Geschichte eingehen.
Von Dominik Lusser
Anfang Oktober hatte Trump in einem Brief an katholische Führer erklärt: „Ich bin und bleibe Pro Life“. Auch hatte er in einem Brief an die amerikanischen Lebensrechtsorganisationen für den Fall seiner Wahl bereits erste Massnahmen zugunsten der ungeborenen Kinder ankündigt. Die christlich geprägte Lebensrechtsbewegung der USA nahm die Wahl Trumps dementsprechend mit Genugtuung auf.
Clintons Kampf gegen die Ungeborenen
Clinton hingegen hatte vor der Wahl ein sehr deutliches Bekenntnis zur weltweiten Tötung ungeborener Kinder abgegeben. Die Vorsitzende des weltgrössten Abtreibungskonzerns Planned Parenthood, Cecile Richards, ist „eine persönliche Freundin der ehemaligen US-Aussenministerin.“ Clinton hat der Abtreibungslobby versprochen, die Abtreibungsgesetzgebung über die ganze Welt auszuweiten und Obamas Abtreibungsförderung aus Steuermitteln fortzusetzen.
Man kann über Donald Trump denken, wie man will. Aber Clinton war schlicht und einfach nicht wählbar. Der deutsche Theologe Johannes Hartl, der Trump selbst zu keiner Zeit unterstützt hat, stellt fest: „Clinton kam zuletzt stark unter Beschuss, weil nachgewiesen wurde, dass Körperteile abgetriebener Babys von Planned Parenthood verkauft werden. (…) Clinton stellte sich hinter die Praxis der Late-Term-Abortion. Trump bezeichnete sie als ‘entsetzlich’.“ Was aber bedeutet die von Clinton verteidigte „partial birth abortion“: „Unmittelbar vor der Geburt wird dem Baby durch den Nacken gestochen und das Gehirn aus dem Kopf gesaugt, während der Rest des lebensfähigen Körpers des Babys schon entbunden ist. Klingt nach einem Horrorfilm? Ist tausendfache Realität in den USA.“ Hier nun hörte offenbar, wie Hartl schätzt, „für viele Christen die Diskussion auf”: eine Regierung, die das Vergiessen unschuldigen Blutes als rechtens bezeichnet, konnte und durfte nicht gewählt werden.
Aufstand der Christen für das Leben
Während die evangelikalen Christen, die traditionell republikanisch wählen, Trump mit Rekordwerten wählten, entschied sich nun – zum ersten Mal überhaupt – auch eine Mehrheit der katholischen Christen für den Republikaner. Und offenbar war dies kein Zufall, sondern ein Grundsatzentscheid. Unter Obama hatte Planned Parenthood (die amerikanische Schwesterorganisation von Sexuelle Gesundheit Schweiz) gemäss katholisches.info jährlich 500 Millionen Dollar an staatlicher Unterstützung erhalten. Die Organisation habe allein in den USA jährlich mehr als 300’000 Tötungen ungeborener Kinder zu verantworten und trete weltweit als Lobbyist für die Abtreibung auf. Unter Hillarys Ehemann Bill Clinton wurde, wie katholisches.info weiter berichtet, „mit Hilfe der US-Regierung die Abtreibung zum offiziellen Ziel von internationalen Institutionen, darunter mehrere UNO-Agenturen. Den Auftakt dazu machten die UNO-Weltbevölkerungskonferenz 1994 in Kairo und die UNO-Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking.“ Diese Politik des Todes wollte nun eine Mehrheit der Amerikaner, und insbesondere der Christen, offenbar nicht mehr mittragen.
Linke Revolution gestoppt?
Bei einem Wahlerfolg hätte Clinton auch Obamas Kampf gegen die Religionsfreiheit weitergeführt, ja verschärft. Wie kath.net berichtet, deckten die von Wikileaks veröffentlichten E-Mails aus dem Umfeld Clintons eine orchestrierte Kampagne auf, mit welcher die Gender-Ideologie von innen her in die katholische Kirche eingeführt werden sollte. Den Theologen Robert Gahl erinnert diese Vorgangweise an das Trojanische Pferd: „Organisationen mit katholischen Namen wurden mit dem Ziel geschaffen, Ideen innerhalb der Kirche gegen die Hierarchie zu verbreiten und so eine Revolution von innen her zu fördern.“
Auch laut Johannes Hartl ist die Frage der Religionsfreiheit mitentscheidend gewesen für den Wahlausgang. „Bei der Wahl ging es in erster Linie um die Besetzung des Supreme Courts, dessen Richter auf Lebenszeit berufen werden.“ Ein liberaler Supreme Court hätte die Freiheit christlicher Prediger, von der Kanzel über bestimmte Themen frei zu sprechen, einschränken können. Und genau dies hätten Christen verhindern wollen, „indem sie den Mann wählten, der versprach, konservative Richter einzusetzen: Trump.“ Nach acht Jahren Obama hätten, wie katholisches.info einschätzt, vier oder gar acht Jahre Clinton, also derselben ideologischen Richtung, durchaus „eine strukturelle Vorherrschaft der politischen Linken“ bedeuten können. „Mit allen Auswirkungen für weite Teile der Welt.“
Doch nun konnte genau 99 Jahre nach der marxistisch-leninistischen Oktoberrevolution in Russland (November 1917), welche die weltweit erste sexuelle Revolution und erstmalige Legalisierung der Tötung ungeborener Kinder mit sich brachte, die Wahl einer radikalen Anhängerin der neomarxistischen Kulturrevolution zur mächtigsten Person der Welt verhindert werden. Die Vorzeichen stehen gut, dass es auch in anderen Ländern zu einer Wende kommt. Dringend nötig wäre sie besonders in Europa, wo die Lebensrechtsbewegung im Unterschied zu Amerika in vielen Ländern kaum politisches Gewicht mehr hat. So sehr ist die „Kultur des Todes“ in der „Alten Welt“ zum Mainstream geworden.
God bless America!
Und wohin wird Donald Trump Amerika führen? Wir dürfen gespannt sein. Jedenfalls ist der amerikanische Kardinal Leo Burke überzeugt, dass Trump die für Katholiken bzw. alle Christen wichtigen Werte „versteht“. Dies gelte besonders für den Lebensschutz und die Religionsfreiheit. Die in Amerika sehr lebendige und politisch gewichtige Lebensrechtsszene hat bereits Stunden nach der Wahl die Initiative ergriffen. LifeSiteNews fordert den gewählten Präsidenten in einer Petition dazu auf, seine Wahlversprechen „für das Leben“ umzusetzen. Möge es ihm gelingen! God bless Donald Trump! God bless America!