Die Universität Oxford hält an der Einstellung des schweizerischen Islamwissenschaftlers und Philosophen Tariq Ramadan fest, berichtet der Tagesspiegel vom 22. August 2009. Ramadan, der in den letzten Jahren am renommierten St. Antony’s College in Oxford als Forscher und Lektor tätig war, soll nun dort im September Professor für moderne Islamstudien werden.
Tariq Ramadan wurde vor gut einer Woche hatte ihn die Stadt Rotterdam als Integrationsberater entlassen, da er am Programm eines staatlichen iranischen Fernsehsenders mitgearbeitet hatte. Aus demselben Grund kündigte ihm bereits die Rotterdamer Erasmus- Universität. Die Universität Oxford will den Islamwissenschafter trotzdem einstellen: „Redefreiheit ist ein Grundrecht, das wir respektieren.“, so ein Sprecher der Universität Oxford der niederländischen Tageszeitung „Telegraaf“ gegenüber.
Der in Genf geborene Tariq Ramadan ist der Enkel des Gründers der ägyptischen Muslimbruderschaft und Nazi-Kollaborateurs, Hassan al Banna. Sein Vater, Said Ramadan, war ebenfalls ein angesehener Vertreter der Muslimbrüder. Er musste unter dem politischen Druck des ägyptischen Staatschefs Nasser in den 50er-Jahren seine Heimat verlassen, ging nach Köln, wo er promovierte, und liess sich später in der Schweiz nieder.