Wie die Onlineausgabe der Zeitung „Der Landbote“ in der Ausgabe vom Freitag, 18.12.2009 aufdeckte, hat das Volksschulamt des Kantons Zürich unter der Führung von SP-Regierungspräsidentin Regine Aeppli im Sommer 2009 folgende neue Weisung für Lehrkräfte erlassen: „Von der aktiven Teilnahme muslimischer Kinder an Handlungen und Liedern mit religiösen Inhalten – zum Beispiel solchen, die Jesus als Sohn Gottes bezeichnen, soll abgesehen werden“. Obschon an Zürcher Volksschulen seit 2003 die Regelung „bei christlich geprägten Unterrichtsinhalten sollen keine Sonderregelungen für nichtchristliche Schüler getroffen werden“ gilt, erachtete das Departement Aeppli diese neue Direktive als notwendig. „Die Schule darf niemanden zu einem religiösen Bekenntnis zwingen“, meinte die Vorsteherin. Man wolle verhindern, dass muslimische Kinder Weihnachtslieder über Jesus singen müssten. Zu den beanstandeten Liedern gehören unter anderem: Alle Jahre wieder, Stille Nacht, Oh du fröhliche, Ihr Kinderlein kommet, Es ist ein Ros entsprungen, Der Heiland ist geboren.
Nachdem sich übers Wochenende – selbst von muslimischer Seite – ein Sturm des Unverständnisses und der Entrüstung breitgemacht hat, relativiert Regine Aeppli nun die Weisung im jüngsten Interview mit dem „Tages-Anzeiger“ vom Montag. Den genannten Satz könne man ja auch streichen. Auf alle Fälle sollen Lieder wie „Stille Nacht“, „Oh du fröhliche“ gesungen werden. „Kinder aus anderen Kulturen müssen die Sitten und Gebräuche der Schweiz kennenlernen“ und „Weihnachtslieder und –spiele gehören zu unserer Tradition“, gibt sie zur Antwort.
Quellen: Der Landbote (online), 18.12.2009; Tages-Anzeiger, 21.12.2009; www.kath.net; 20Minuten, 22.12.2009