Seit dem 1. Januar 2022 anerkennt die WHO zum ersten Mal nichtstoffliche Süchte wie Internet-, Gaming- und Pornografiesucht an. Diese Anerkennung unterstreicht das Gefahrenpotenzial der nichtstofflichen Süchte und stützt die Bemühungen von Präventionsfachleuten und Suchtberatern.
Seit Jahren warnen Wissenschaftler vor den Folgen des stark zunehmenden Konsums schädlicher medialer Inhalte, zu denen nachweislich auch die Pornografie gehört. Mit der Anerkennung nichtstofflicher Medienabhängigkeiten als Süchte reagiert die WHO nun auf das, was eigentlich nur als gesellschaftlicher Notstand bezeichnet werden kann: Viele Erwachsene, darunter zunehmend auch Frauen, konsumieren täglich Pornografie. Beziehungen zerbrechen daran, immer häufiger wird die Pornografieabhängigkeit des Ehepartners als Scheidungsgrund genannt.
Dass dies für Kinder nicht ohne Folgen bleibt, versteht sich von selbst. Väter und Mütter, die nur noch nach dem nächsten Kick lechzen, können nicht mehr emphatisch auf die Bedürfnisse ihrer Kinder eingehen und es ist eine traurige Tatsache, dass Pornoabhängige häufiger zu Missbrauchstätern werden als Nichtkonsumenten. Zudem lernen Kinder am Vorbild, manche von ihnen kommen auf dem Smartphone ihrer Eltern zum ersten Mal mit Pornografie in Kontakt. Dass immer jüngere Kinder pornoabhängig sind und viele Jugendliche ihren Feierabend mit gewalttätigen Computerspielen oder dem Schauen pornografischer Filme verbringen, ruft nach klarer Positionierung und entschiedenem Handeln.
Zukunft CH setzt sich seit Jahren gegen Pornografie ein, u.a. durch die Unterstützung der Initiative porno-frei.ch, die regelmässig Konferenzen organisiert und Hilfen für den Suchtausstieg anbietet. Das neuste Präventionsprojekt von Zukunft CH ist eine an Eltern und Pädagogen gerichtete Broschüre mit dem Titel „Kinder wirksam vor Pornografie schützen“. Die Broschüre kann unter www.zukunft-ch.ch bestellt werden