Es gibt immer noch zu viele, die nicht wissen, welche Schäden Pornografie im Gehirn von Heranwachsenden verursacht. Deshalb ist es wichtig, dass wir diese Fakten verbreiten.
Von Mathias von Gersdorff
Fakt 1: Der präfrontale Kortex befindet sich bei Jugendlichen noch in der Entwicklung
Erläuterung: Die Fähigkeit des Gehirns, Signale von pornographischem Inhalt abzulehnen, tritt im präfrontalen Kortex auf. Dort finden alle rationalen Denkmuster und Selbstbeherrschung statt. Aber dieser Bereich des Gehirns ist erst in den frühen bis mittleren Zwanzigern vollständig entwickelt. Das heisst, wenn Kinder Pornografie ausgesetzt sind, haben sie nicht immer die natürliche Fähigkeit, selbst sichere und gesunde Entscheidungen zu treffen. Vor allem, wenn sie von Pornografie geprägt sind.
Fakt 2: Überproduktion an Dopamin
Erläuterung: Die nächste Hürde, die ein junges Gehirn überwinden muss, ist das System, das Vergnügen sucht und empfängt (oft als Belohnungsweg oder Dopamin-System bezeichnet). Wenn Kinder in die Pubertät kommen, läuft dieses System auf Hochtouren! Jugendliche, die der Pornografie ausgesetzt sind, erhalten einen Dopaminstoss, der üblicherweise wesentlich grösser als der eines Erwachsenen ist. Der Heisshunger nach Dopamin kann wiederum zu einer Sucht führen.
Fakt 3: Unausgeglichene Stressreaktion
Erläuterung: Wenn das heranwachsende Gehirn reift, wird sein Stressreaktionssystem aus dem Gleichgewicht gebracht. Dadurch reagiert das System nach dem Auslösen schneller und länger. Pornografie ist ein Experte für Stress! Eine Freisetzung von Cortisol setzt das System in die Tat um. Dies hat eine doppelte Wirkung auf das Gehirn. Zum einen beeinträchtigen grosse Mengen Cortisol das „denkende Gehirn“ (präfrontaler Kortex) und zum anderen können Angst- oder Depressionsgefühle zunehmen.
Fakt 4: Das organisatorische Fenster der Adoleszenz
Erläuterung: Wiederholter Kontakt mit Pornografie erhöht die Produktion von Testosteron und Cortisol. Diese Steroidhormone haben einen signifikanten Einfluss auf das sogenannte organisatorische Fenster der Adoleszenz (eine sehr sensible Periode der Gehirnentwicklung). Zu viel Exposition gegenüber Pornografie, wenn sie jung sind, erlaubt diesen Stresshormonen, das Gehirn subtil neu zu verkabeln. Veränderungen, die in der Adoleszenz auftreten, können die emotionalen Reaktionen des Gehirns bis ins Erwachsenenalter deutlich beeinflussen.
Fakt 5: Erhöhte Testosteronspiegel
Erläuterung: Die Testosteronspiegel sind während der Pubertät auf ihrem natürlichen Höhepunkt. So auch die sexuelle Erwartung. Das heisst, wenn junge Menschen, insbesondere Teenager, pornografischen Inhalten ausgesetzt sind, wird ihre sexuelle Reaktion darauf viel höher sein als die eines Erwachsenen. Sie werden auch verstärkt Gefühle darüber haben, was sie sehen – was ihre sexuelle Vorfreude weiter erhöht.
Quelle: Aktion Kinder in Gefahr
Die Pornoflut in Medien und Internet ist in Wahrheit eine schwerwiegende öffentliche Gesundheitskrise. Deshalb fordert die Aktion „Kinder in Gefahr“ einen „Nationalen Aktionsplan gegen Pornografie“: Aktion Kinder in Gefahr