Messerattacken scheinen in den letzten Jahren immer häufiger zu werden. In vielen Ländern der Welt kommt es fast täglich zu Angriffen mit Messern. Die Gründe für diese Taten sind oft unterschiedlich und können von psychischen Problemen bis hin zu politisch motivierten Überzeugungen reichen.
In einigen Ländern haben Messerattacken eine lange Tradition und sind Teil einer Kultur der Gewalt. In anderen Ländern wie der Schweiz, Deutschland und Österreich hingegen haben sie erst in den letzten Jahren stark zugenommen und sich zu einem grossen Problem entwickelt. Die Gründe für diese Entwicklung sind zahlreich und komplex, dazu gehört die zunehmende Zahl der Flüchtlinge.
Seit 2020 ist die Zahl der Anzeigen für Messerangriffe deutlich gestiegen. Schon nur in Wien allein gab es bei Anzeigen im Zusammenhang mit Stichwaffen im vergangenen Jahr eine Zunahme von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch für 2023 klettern die Zahlen weiterhin nach oben. Die Statistik belegt, dass im Vorjahr 959 Gewaltverbrechen in Wien angezeigt wurden, bei denen eine Stichwaffe im Spiel war – von Messern bis hin zur Machete. Die Delikte reichen dabei von gefährlicher Drohung bis hin zum Mord. Das bedeutet, dass es im Durchschnitt beinahe dreimal täglich zu Zwischenfällen mit Waffen kommt.
So häuften sich just in den vergangenen Wochen die Angriffe mit Stichwaffen und sorgten für Schlagzeilen. Innerhalb von nur 48 Stunden kam es in Wien zu vier Messerattacken. Beteiligt waren jeweils syrische Tatverdächtige. Der jüngste unter ihnen war gerade einmal 13 Jahre alt. Besonders schockierte die Bevölkerung der Macheten-Mord, bei dem ein junger Algerier regelrecht hingerichtet wurde. Bei einem weiteren Fall wurde ein junger Mann nach einem Wortgefecht mit einem 15-jährigen Syrer in den Rücken gestochen.
Österreich muss handeln
Für die Polizei ist ein Vorgehen gegen Stichwaffen sehr schwierig. Kann der Gesetzgeber bei Schusswaffen leichter eingreifen, sind Messer in jedem Haushalt vorhanden und daher schwerer zu kontrollieren. In Österreich ist zudem das Waffengesetz eines der liberalsten in ganz Europa. Im Alltag ist die Polizei oft machtlos gegen die Vielzahl an Messern. Allerdings gibt es ein generelles Messerverbot seit 2019 für Asylwerber, Asylberechtigte und unrechtmässig in Österreich aufhältige Drittstaatsangehörige.
Die jüngsten Gewalttaten in Wien haben die Diskussion über Sicherheit im öffentlichen Raum also neu entfacht.
Aktuell zum Thema: Bestellen Sie das Bulletin „Im Fokus: Gewalt und Migration“ jetzt über das Bestellformular oder per Telefon unter +41 (0)52 268 65 00.