Die Entrüstung war gross: Der Ravensburger Verlag brachte eine Winnetou-Ausgabe mit Geschichten fürs jüngere Publikum heraus, eine Gemeinschaft sehr korrekter Zeitgenossen blies im Namen der irgendwie Betroffenen zum Angriff, der Verlag zog die Bücher zum Kinofilm „Der junge Häuptling Winnetou“ zurück. Dem Apatschen-Häuptling hat der mediale Sturm, der „Shitstorm“, der sich über der Angelegenheit erbrach, jedoch nicht geschadet: Der Karl-May-Verlag hat gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzplus von fast 40 Prozent verzeichnet, so das Unternehmen in einer Mitteilung.
Das Börsenblatt vom 4. November 2022 berichtete, dass die Debatte rund um Winnetou im August dem Karl-May-Verlag auch auf der Frankfurter Buchmesse eine enorme Solidaritätswelle beschert hat. Der Stand habe viel Zulauf erhalten – und viele aufmunternde Worte. Auch zahlreiche jugendliche Leser zeigten grosses Interesse an Karl May. „Wir danken dem Buchhandel für die Unterstützung und sehen den Weg geebnet für ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft“, kommentierte der Verleger Bernhard Schmid die Entwicklung und sprach von einer „positiven Karl-May-Stimmung“.
Quellen: VDS/Börsenblatt vom 4. November 2022